Startseite Archiv Bericht vom 06. Mai 2009

„Das LKA kann nicht mehr alle Wünsche erfüllen“: Bericht des Landeskirchenamtes

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Das Landeskirchenamt (LKA) erarbeitet zur Zeit ein Planungskonzept für seine zukünftige Arbeit. Das Personalbudget muss bis 2012 um gut ein Drittel verringert werden. 70 von 235,5 derzeit vorhandenen Stellen betrifft dieses Sparpaket. „Dies ist ein dramatischer Einschnitt,“ stellt Burkhard Guntau, Präsident des Landeskirchenamtes, in seinem mündlichen Bericht am 7. Mai vor der Landessynode fest.

Von den Sparvorgaben werden 15% bis 2010 und weitere 18% bis Ende 2012 erbracht. Durch Umstrukturierung wurden bereits beträchtliche Einsparungen erzielt.

Bestimmte Aufgaben wie Personalverwaltung, Haushaltsaufstellung und –bewirtschaftung können nicht gekürzt oder aufgegeben werden.

Bis 2020 sollen weitere 30 Stellen eingespart werden. Ein jetzt vorliegendes Gutachten über die mögliche Umstrukturierung hat dies allerdings als nicht machbar eingestuft. Würden die Einsparungen nach diesen Vorgaben umgesetzt, blieben 159 Stellen.

Die Planungen laufen auf einen deutlichen Umbau der Leitungsebene hinaus. Das Kolleg soll von 15 auf acht Stellen reduziert werden. Sitzungen sollen in Zukunft weniger und kürzer stattfinden. Aus dem operativen Geschäft und der Beratung im konkreten Einzelfall müsste sich das Landeskirchenamt zukünftig herausziehen.

Daher sollen verstärkt Aufgaben in den Kirchenkreisen abschließend bearbeitet werden. Dies betrifft vor allem das Berichtswesen und die Beschlussfassung. „Dies darf aber nicht zu Lasten der Kirchenkreise gehen. Wenn wir nur die Arbeit verschieben, wäre dies ein Taschenspielertrick, den wir nicht wollen“, betont Guntau.

Die juristischen Aufgaben ließen sich nicht streichen, die Einstriche wären nur in der theologischen Abteilung möglich. „Aber kann ein Landeskirchenamt ohne Theologie auskommen? Dies muss ausführlich auch inhaltlich und nicht nur nach Zahlen bearbeitet werden“, so der Präsident.

Bisher seien Bau- und Kunstpflege und Rechnungsprüfung von den Streichungen ausgenommen. Da allein in der Bau- und Kunstpflege 50 Personen beschäftigt seien, ergäbe dies eine Schieflage zu den 159 Stellen im Landeskirchenamt 2020. Darüber sei zu reden, denn vieles könne auch an externe Firmen abgegebn werden, meint Guntau.

Nicht mehr möglich sei mit diesen Kürzungen das Controlling des Umbauprozesses in den Kirchenkreisen auf Grundlage des Aktenstücks 98 (sog. "Perspektivpapier").

Ende August wird das Kolleg auf einer Klausur mit dieser Ausgangslage einen Plan zur Umsetzung erörtern. Eine Steuerungsgruppe soll dann die Umsetzung vorantreiben.
Im November können der Synode die ersten Schritte mitgeteilt werden. Auf ihrer Sommertagung soll das Gesamtpaket vorliegen.

In der Diskussion wurde kritisiert, dass die Aufgabenkritik der gesamten Arbeit der Landeskirche noch nicht ausreichend geführt wurde. Bisher gingen die Kürzungen auf Kosten der Pastoren und Diakone.

„Es besteht die Gefahr, dass die Leitungskraft zu stark eingeschränkt wird. Das können wir uns in Zeiten der Umstrukturierung nicht leisten. Denn die Leitung soll die Umstrukturierung mit aller Kraft begleiten. Kürzen auf der Leitungsebene dürfen wir erst und sollten wir dann aber auch, wenn diese Umstrukturierung beendet ist,“ fordert Superintendent Christian Sundermann (Hannover).

Eingefordert wurde von mehreren Synodalen, die Begleitung des Planungsprozesses durch einen Synodenausschusses. Der Ausschuss für Schwerpunkte und Planung wird die Umstrukturierung zukünftig begleiten, beschließt die Landessynode am Ende der Diskussion.

Berichterstattung von der IV. Tagung der 24. Landessynode, 7. bis 9. Mai 2009
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