Startseite Archiv Bericht vom 23. November 2016

Kirchliche Kommunikation muss einem Faktencheck standhalten

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Der Gemeindebrief ist aus Sicht der Mitarbeitenden das wichtigste Mittel für die Kommunikation mit den Kirchenmitgliedern. Auf Rang zwei und drei folgen der Pastor bzw. die Pastorin als Kommunikationsmedium und die Lokalzeitung. Eine Direktkommunikation zwischen Landeskirche und Kirchenmitgliedern findet knapp die Hälfte der Befragten interessant. Das sind Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung aus dem Frühjahr 2016, die der Geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes, Arend de Vries, in einem Zwischenbericht zur Umsetzung des Kommunikationskonzepts präsentierte.

Bei den Fragen zu landeskirchlichen Unterstützungsangeboten sei auffällig, dass bestimmte Angebote mehr als der Hälfte der Befragten unbekannt sind. Dazu gehören Design-Vorlagen des Evangelischen MedienServiceZentrums und Materialangebote für Messen und Ausstellungen. „Je mehr der Befragten die Angebote kennen, desto höher ist die Zufriedenheit.“ Eine weitere Erkenntnis: Zwei Drittel der Befragten möchten selber bestimmen, welche Informationen sie erhalten, die Hälfte der Befragten wünsche sich eine Informationsversorgung auf elektronischem Wege, hält der Bericht fest.

Die Befragten argumentierten dabei überwiegend aus einer gemeindlichen Perspektive, lautet ein Fazit. Die Gemeinde sei indes Teil eines größeren Ganzen, betonte de Vries: „Es entscheidet sich nicht nur in der Gemeinde, ob die Kirche in der Öffentlichkeit Gehör findet“.

Bei den Beratungen zur Umsetzung des Kommunikationskonzepts sei es um eine breite Beteiligung der Akteure gegangen, betonte de Vries: „Qualität des Prozesses geht vor Geschwindigkeit.“ Dazu gehörten auch vier Workshops, die im Spätsommer zu den drei „Säulen“ Gemeinde-, Mitarbeitenden- und Gesellschaftskommunikation sowie zum Thema „Kommunikationsagentur“ durchgeführt wurden. 60 Mitarbeiter aller Ebenen landeskirchlicher Kommunikationsarbeit seien daran beteiligt gewesen. Eine telefonische Befragung von Kirchenmitgliedern werde derzeit ausgewertet. Die Ergebnisse der Befragungen und der Workshops dienten als Grundlage für die weiteren Schritte der Umsetzung des Kommunikationskonzepts.

Auf die Ausschreibung der Leitungsstelle Kommunikation habe es insgesamt 40 Bewerbungen gegeben. Die Stabstelle beim Landesbischof als Vorsitzendem des Landeskirchenamtes sei mit der Leitung einer neu zu errichtenden Einheit für die gesamte Kommunikationsarbeit der Landeskirche als unselbständige Einrichtung verbunden. Die Eingruppierung erfolge nach der Besoldungsgruppe A 16.

Ein eigener Punkt der mündlichen Einbringung war das Thema Social Media. Seit Mitte 2016 engagiert sich die Landeskirche wieder bei Facebook, Twitter und Instagram, nachdem die 24. Landessynode eine Art Moratorium beschlossen hatte. Der Leiter der Internetarbeit, Kay Oppermann, stellte seinen Vortrag unter die Stichworte Sicherheit, Reichweite und Stabilität. „Eine Million Menschen haben wir mit unseren Angeboten bereits erreicht“, zog Oppermann eine erste Bilanz.

De Vries betonte die Verantwortung der Aktiven: „Unsere Kommunikation muss einem Faktencheck standhalten.“ Zudem gelte es, verschiedenen Meinungen Raum zu geben und zugleich die eigene Position transparent darzustellen. Der Geistliche Vizepräsident sprach sich für ein weiteres Engagement der Landeskirche in den Sozialen Medien aus: „Wir sollten mit unseren guten Nachrichten in der digitalen Welt präsent sein.“

Kritik wurde in der anschließenden Aussprache an der Ausgestaltung der Leitungsstelle Kommunikation laut. Die stellvertretende Vorsitzende des Öffentlichkeitsausschusses, Ortrud Wendt, sagte: „Ich hätte mir mehr Mut und Kreativität bei der Auslegung rechtlicher Vorgaben gewünscht und die Stelle gern so hoch angesiedelt gesehen, wie es der Bedeutung der Aufgabe entspricht.“ Der Vorsitzende des Landessynodalausschusses, Jörn Surborg, sprach sich dafür aus, die Frage in zwei Jahren noch einmal auf die Tagesordnung zu setzen.

Interview zum Kommunikationskonzept der Landeskirche