Bischofsbericht 05: Kirche als "Asyl-Ort" der Sprache
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Kirche ist nach Ansicht von Landesbischof Ralf Meister ein „Asyl-Ort der Sprache“. Denn sie bleibe zum einen die wichtigste Institution, „in der die Erinnerungen an die Verstorbenen bewahrt werde“, aber in der auch „Hoffnungserzählungen“ tradiert würden. „Wer hält noch Erzählungen bereit, die ein versöhntes Morgen beschreiben?“, fragte er vor der Synode der hannoverschen Landeskirche.
Konkrete Forderungen seien daher an die kirchliche Sprache zu richten. Sie müsse klar sein und mitfühlend. Aber sie müsse auch den Mut haben, Antworten schuldig zu bleiben. „In der Sprache der Kirche bleibt das Geheimnis, dass man mit unbeantworteten Fragen leben muss. Also auch mit dem Zweifel.“ Kirchliche Sprache lebe aus der Wiederholung, denn die häufigste Frage laute, wo Gott sei. Darauf antworteten die Gebete. Außerdem lüge die Sprache der Kirche nicht und sie sei eine hoffnungsvolle Rede. Daher sei die Kirche ein „Asyl-Ort der Sprache.“