Wirtschaftliche Entwicklung belastet den Haushalt
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„Jeden Euro müssen wir mindestens zwei mal umdrehen, bevor wir ihn ausgeben.“ Mit diesen Worten hat Dr. Rolf Krämer, Vizepräsident des Landeskirchenamtes, seine Einbringung des Doppelhaushalts der hannoverschen Landeskirche für 2005 / 2006 kommentiert.
Da die wirtschaftliche Situation weiterhin äußerst schwierig sei, müsse auch in der Kirche kräftig gespart werden. Bei einem Minus von mindestens 12 Prozent in 2004 sei zum Jahresende eine Haushaltssperre zu erwarten. Der Haushalt für 2005 könne wie geplant umgesetzt werden, für 2006 seien Zuwendungszusagen nur unter Vorbehalt möglich.
Dringender Handlungsbedarf, so Krämer, sei bei den Personalkosten notwendig. Der bisherige Anteil von 86 % erreiche „einen neuen historischen und leider auch kritischen Höchststand“. Noch in 2003 betrug der Personalkostenanteil gesunde 73 %. Diese Zielmarke müsse unter anderem durch Wegfall des Weihnachtsgeldes für die kirchlichen Angestellten aber auch durch Personalabbau wieder erreicht werden.
Die mittelfristigen Finanzplanungen der Landeskirche sehen einen vollständigen Abbau der Defizite bis zum Jahr 2011 vor. Auch dann noch summiere sich das Gesamtdefizit auf 360 Mio. Euro. „Das ist das Maximale, was wir zulassen dürfen,“ forderte Krämer vor den Delegierten.
Der Gesamthaushalt für 2004 beträgt 488 Mio. Euro, für 2005 506 Mio. Davon gehen 2005 rund 73 % in die Kirchengemeinden und Kirchenkreise, 27 % verbleiben für zentrale Aufgaben der Landeskirche.
Maßgebliche Einsparungen sind im Bereich der Sachausgaben vorgesehen. Dazu gehören Bauunterhaltung und Neubauvorhaben, Orgelbau und Orgelpflege, Zuwendungen an Dritte und Reisekosten.
Von zweistelligen Kürzungen ausgenommen sind die Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes und der Kirchliche Entwicklungsdienst.
Die Abstimmung über den Doppelhaushalt erfolgt am Donnerstag Nachmittag.