Synode diskutiert über Ordination und Beauftragung nach evangelischem Verständnis
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Der Landessynodalausschuss hat sich in seinem Bericht vor der in Hannover tagenden Synode für weitere Beratungen über erweiterte Zugangsmöglichkeiten zum ordinierten Amt ausgesprochen. Gerade angesichts weiter notwendiger Pfarrstellenkürzungen sei diese Diskussion nötig.
Hintergrund ist ein Arbeitspapier der Arbeitsgruppe der Vereinigten Evangelisch-lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD), das zwischen der Ordination des Pastors/ der Pastorin und der Beauftragung zum Verkündigungsdienst durch Lektoren, Prädikanten und Diakone unterscheidet. Während die Ordination eine theologisch wissenschaftliche Qualifikation erfordere und in einen uneingeschränkten Dienst berufe, sei die sogenannte Beauftragung örtlich und zeitlich begrenzt (pro loco et tempore).
In der anschließenden lebhaften Debatte stellte Landessuperintendent Hans-Hermann Jantzen heraus, es gehe bei der Unterscheidung nicht etwa um einen „Major Klerus“ oder einen „Minor Klerus“, sie sei insbesondere mit Rücksicht auf die Einheit der Kirche ordnungspolitisch begründet. Vizepräsident Martin Schindehütte, der an dem VELKD-Papier mitgearbeitet hat, betonte, dass hiermit ein für weite Teile der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gültiger Konsens erreicht sei. Gegen ein dreigliedriges Amtsverständnis im Sinne unterschiedlicher Weihegrade – Bischof/Bischöfin, Priester, Laien – wandte sich Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann. Sie plädierte für eine weiterhin hochwertige wissenschaftliche Qualifikation des Pastorenberufes. Dass gerade diese wissenschaftliche Qualifikation auch einen staatskirchenrechtlichen Aspekt hat, hob der Präsident des Landeskirchenamtes Dr. Eckhart von Vietinghoff hervor. Er erinnerte an den Loccumer Vertrag von 1955, der ausdrücklich ein mindestens dreijähriges wissenschaftliches Studium an einer deutschen staatlichen Hochschule als Qualifikation für den Pastorenberuf fordert. Abschließend erinnerte LSA-Mitglied Propst Wolf von Nordheim an andere europäische Länder und forderte eine weitergehende Diskussion erweiterter Zugangsmöglichkeiten zum Pastorenberuf, gerade angesichts mittelfristiger Personalkürzungen im Umfang von insgesamt 50 Prozent bis 2020.