Startseite Archiv Bericht vom 24. November 2004

Landesbischöfin: Ein „bisschen Folter“ gibt es nicht

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Keinen Zweifel hat Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann daran aufkommen lassen, dass Folter überall und immer, auch im eigenen Land ohne jede Einschränkung inakzeptabel sei. Mit Unruhe betrachte sie die Diskussion um den stellvertretenden Präsidenten der Frankfurter Polizei Wolfgang Daschner, in der die Frage gestellt werde, ob nicht Folter ein legitimes Mittel zur Durchsetzung des Lebensrechts Unschuldiger sei. Nicht einmal die Form der Androhung von Folter oder Gewalt hält Käßmann für tolerierbar.

Die Landesbischöfin sagte, sie habe wohl sehr großes Verständnis für einen jeden Menschen, der Grenzen überschreite, um das Leben eines Kindes zu retten. Doch der Rechtsstaat könne und dürfe dies strukturell niemals befürworten. Erst recht für eine Christin, einen Christen müsse feststehen, dass die Gnade Gottes jedem Menschen gelte. Dieses Menschenbild mache es unmöglich, staatlich legitimierte oder durch eine Befehlskette verordnete Folter zu akzeptieren. Sie forderte die strafrechtliche Verfolgung der Täter in Frankfurt wie im Irak.