Startseite Archiv Bericht vom 24. November 2004

Landesbeauftragter: „Das Dorf braucht die Kirche“

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„Die Welt braucht das Dorf“, zitierte Klaus Karweik die ehemalige US-First Lady Hillary Clinton, und ergänzte: „Das Dorf braucht die Kirche“. Der Beauftragte des Landes Niedersachsen für die Dorf- und Landentwicklung sprach im Rahmen der Synodalberatungen zum Schwerpunktthema „Der ländliche Raum und seine Kirchengemeinden – Eine Gesellschaft im Wandel“.

Eine solidarische Dorfgemeinschaft gebe es nur noch sporadisch, beklagte Klaus Karweik die Situation. Die „Außenorientierung“ der Dorfbewohner habe zugenommen, „der Stallgeruch hat sich verändert“. In Zukunft würden sich die gegenwärtig spürbaren Trends weiter verstärken. Die ursprüngliche Einheit von Wohnen, Leben und Arbeiten werde in noch viel stärkerem Maße auseinanderfallen, die Menschen würden sich noch mehr nach außen orientieren.

Der Landesbeauftragte erkennt in den sich gegenwärtig abzeichnenden Entwicklungen eine „Schwellensituation“, die – wenn auch „ein bisschen übertrieben“ - mit dem menschheitsgeschichtlich bedeutsamen Wandel des Menschen vom Jäger und Sammler zum Bauern vergleichbar sei. Auf dem Spiel stünden die alten Werte des dörflichen Lebens, wie zum Beispiel Naturnähe, soziale Integration oder Nachbarschaft.

Auch darum müsse „die Kirche im Dorf bleiben“. Kirche könne sich an der Suche nach neuen Formen beteiligen, die alten Werte darzustellen, das Lebenswertgefühl fördern. Dabei werde es nötig sein, gegen den Strom zu schwimmen. Die Kirche könne ein aktiver Partner bei der „Spurensuche kultureller Werte sein“, lud der Beauftragte des Landes Niedersachse die Kirche zur Mitgestaltung des dörflichen Lebens in der Zukunft ein.