Startseite Archiv Nachricht vom 18. Mai 2022

Aussprache LSA Bericht

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In der Aussprache zum Bericht des Landessynodalausschusses ging es um die Tigray-Fluchtbegleitung und Nothilfe in Äthiopien. Dr. Karin Köhler (Sprengel Hildesheim-Göttingen) betonte, wie wichtig es sei, den globalen Süden nicht zu vergessen und befürwortete die Neuauflage des Projektes in Äthiopien als einem Land, das von den Binnenfluchtbewegungen innerhalb Afrikas stark betroffen sei.

Im weiteren Verlauf der Aussprache berichtete Nina Hollung (Sprengel Lüneburg), wie per Fundraising vor Ort mit Fröhlichkeit und Begeisterung Projekte umgesetzt werden. Sie brachte einen Antrag ein, dem die Synode nach ausführlicher Diskussion zustimmte, dass die Fundraisingabteilung des Hauses kirchlicher Dienste ein Fundraisingkonzept für die Landeskirche erarbeiten möge, weil ein solches für die Landeskirche fehle. Dieses solle der Novembersynode vorgelegt werden.

Bild: Jens Schulze

Die Projekt-Idee „Kirchencampus Neustädter Markt“ hinterfragten Friedo Hansen (Sprengel Lüneburg), Christine Lührs (Sprengel Osnabrück) und Ruth Scheffler-Hitzegrad (Sprengel Stade) angesichts von Einsparungen.
Jörn Surborg (LSA) stellte klar, es sei nicht geplant, ein neues Landeskirchenamt zu bauen. Der jetzige Stand sei, dass es ein Grundstück gebe, das günstig gelegen sei und die Stadt der Kirche erlaube, dort Bebauung vorzunehmen. Es handle sich um eine Projekt-Idee „Kirchencampus Neustädter Markt“, die einen Erweiterungsbau des Landeskirchenamtes beinhalte und dazu Räume für eine Mehrfachnutzung, wie etwa die Tagung der Landessynode. Es gehe zum jetzigen Zeitpunkt darum, diese Überlegungen in anstehende Bauprojekte mit hineinzunehmen.
Die Präsidentin des Landeskirchenamtes, Dr. Stephanie Springer, unterstrich, dass es sich um Überlegungen handele, die es zu prüfen gelte, um Kosten, Nutzen, Risiken und Chancen abzuwägen. Zudem machte sie darauf aufmerksam, dass jetzt auch Gebäude genutzt würden, mit denen die Landeskirche in teure Mietverhältnisse eingebunden sei. 
 
Beim vom LKS genannten Bedarf von zehn zusätzlichen Planstellen im Stellenplan sah Cordula Schmid-Waßmuth (Sprengel Hannover) durchaus die Notwendigkeit der ersten beiden Stellen, bat aber darum, dass alle Synodalen Einsicht in die Unterlagen erhalte, um die Notwendigkeit auch der übrigen acht Stellen zu sehen.

Friedo Hansen erkundigte sich im Rahmen von Punkt 20, ob es mittlerweile eine Einigung im Umgang mit der Umsatzsteuer innerhalb der Gliedkirchen der EKD gebe. Oberlandeskirchenrat Fabian Spier erläuterte daraufhin, dass es in diesem Punkt durchaus weitere Klärungen gäbe, aber noch nicht alles mit allen Gliedkirchen abgestimmt sei. 
 
Andreas Hannemann (Sprengel Stade) fragte in Bezug auf Pfarrstellen nach der sogenannten 60er-Regelung. Es sei jetzt eine andere Situation als in den 90er Jahren, befand er - und stellte einen Antrag, den Anteil von Funktions- und Gemeindepfarrstellen zu prüfen und der Synode darüber zu berichten.  Diesem Antrag hat die Synode zugestimmt.

Oberlandeskirchenrätin Dr. Nicola Wendebourg erläuterte, dass die alte 60er-Regelung bis in das Jahr 2014 reichte. Dadurch wurde vielen jungen Theologinnen und Theologen ein Einstieg in den Beruf ermöglicht und die 60er erfuhren Entlastung.
Mittlerweile bilde der Anteil der mehr als 60 Jahre alten Pfarrerinnen und Pfarrer die größte Gruppe dieser Berufsgruppe. Den Topf der 60-plus-Mittel gebe es nun nicht mehr. In den vergangenen Jahren konnte aus dem Topf für bewegliche Mittel diese Altersgruppe Unterstützung erfahren. „Es wäre eine Katastrophe für die Gemeinden, wenn wir diesen Topf der beweglichen Mittel verlieren.“
Das Verhältnis funktionaler Pfarrstellen zu Gemeindepfarrstellen sei zurzeit ein Viertel zu drei Viertel. Beide seien von einem gleichmäßigen Abschmelzen betroffen. Es sei im Moment nicht der Fall, dass alle aus den Gemeinden in funktionale Dienste fliehen wollten. Mittlerweile könnten funktionale Dienste auch von anderen Berufsgruppen ersetzt werden.

Ruth Scheffler-Hitzegrad (Sprengel Stade) sprach an, wie wichtig die Pfarrverwalterausbildung sei, um mehr Leute für den Pfarrdienst zu gewinnen und fragte nach den Modalitäten. Dr. Wendebourg wies darauf hin, dass durch die Aufstockung von drei auf fünf pro Jahr die Einrichtung der Ausbildung von Pfarrverwaltern und Pfarrverwalterinnen auf längere Zeit angelegt sei.

In einem engagierten Vortrag ergriff Anna Kempe (Sprengel Lüneburg) schließlich die Gelegenheit, der Fachstelle Sexualisierte Gewalt zu danken und appellierte an die Kirchenkreise und Einrichtungen, sich zeitnah um Präventionskonzepte zu kümmern und dafür mit der Fachstelle in Verbindung zu setzen.
 
Schließlich freute sich Jörn Surborg (LSA) in seinem Schlusswort darüber, dass einige Punkte durch die Nachfragen noch Klärung erfahren haben:
„Gut, dass man miteinander spricht!“.