Bericht Zukunftsprozess
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Wie steht es um den im November 2021 von der Synode beschlossenen Zukunftsprozess? Regionalbischof Friedrich Selter (Spr. Osnabrück) und die Synodale Christine Rinne (Spr. Hannover, KK Neustadt-Wunstorf) haben als Vorsitzender und stv. Vorsitzende des Koordinierungsrates (KR) gemeinsam über den Stand des Zukunftsprozesses (ZP) berichtet.
"Die Zusammenarbeit geschieht auf Augenhöhe, ist geprägt von Transparenz und gegenseitigem Vertrauen", so Friedrich Selter. Innerhalb von vier Monaten sei es gelungen, Personal für das Prozessteam auszuwählen, das bereits seine Arbeit aufgenommen habe. "Ich freue mich über dieses Team, seine strukturierte Arbeit, den frischen Mut, kluge Beobachtungen und seinen detektivischen Spürsinn - immer mit Blick auf das Wesentliche", betont auch Christine Rinne und begrüßt diejenigen ZP-Teammitglieder, die als Gäste der Synode folgen. Sie verweist auf die ausgelegten Postkarten auf den Stühlen und einen Briefkasten als Angebote an die Synodalen, mit dem ZP-Team auf unterschiedlichen Wegen – auch persönlich - Kontakt aufzunehmen.
In einem humorvollen Video präsentierte sich das Team der Synode. Darin stellte "Herr Mommsen" den einzelnen Team-Mitgliedern all die kritischen Fragen zur konkreten Arbeit für eine „Zukunft der Kirche“, die viele im Hinterkopf haben.
In der Aussprache warnte der LSA-Vorsitzende Jörn Surborg (Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt, Sprengel Hildesheim-Göttingen) davor, wichtige Themen wie Verwaltungsreform, Klimaschutz und Sicherung der Versorgungssysteme an den "Zukunftsprozess wegzudelegieren, sich zurückzulehnen und weiterzumachen, wie bislang“.
Stadtsuperintendent Müller-Brandes (Sprengel Hannover) erinnerte in dem Zusammenhang an eine Diskussion zur Verwaltungsreform vom Vorabend. Diese Themen lägen nach wie vor auf dem Tisch und müssten "dringend von uns bearbeitet werden", so Surborg. Er mahnte zudem an, im Zukunftsprozess von Beginn an auch Ehrenamtliche einzubinden und nennt als geeignetes Gremium für Informationen und Vor-Ort-Wissen die Kirchenkreisvorstände und Vorsitzenden der Kirchenkreissynoden. Surborg warb für den Austausch der Protokolle zwischen KR und LSA, um guten Informationsfluss sicherzustellen.
In einem persönlichen Beitrag bat die Synodale Christine Lührs (Spr. OS, KK Diepholz) darum, über alternative Möglichkeiten der Mitgliedschaft bzw. Finanzierung von Kirche nachzudenken. Der Synodale Steffen Preuß (Spr. Osnabrück, KK Melle-Georgsmarienhütte) warb dafür, Kirchenmusik als Zukunftsthema nicht aus dem Blick zu verlieren. Mit Blick auf das kurze Video stellt der Synodale Steffen Creydt (KK Göttingen, Spr. Hildesheim-Göttingen ) die kritische Frage, wie man auch Menschen erreiche, die kein Anliegen und keine Fragen mehr an Kirche haben. Es gehe darum, mehr hinzuhören und „rauszugehen“, so Creydt.
Die beiden Vorsitzenden des Koordinierungsrates, Selter und Rinne, bestätigten die genannten Anmerkungen. Beteiligung ist das Kernanliegen des ZP, so Selter. Deshalb sind die Protokolle freigegeben, die Orientierung in die Regionen hinein und die Erfahrungen von Ehrenamtlichen spielen in dem Zukunftsprozess (ZP) eine zentrale Rolle, sicherte Friedrich Selter zu. Klar sei, dass sich der ZP im Spanungsfeld zwischen hohen Erwartungen mit parallelem Handlungsdruck einerseits und einer Versuchsebene andererseits bewege. „Wir alle können zum Gelingen beitragen“, so der Appell von Frau Rinne an die Synode. „Der Zukunftsprozess bietet viel, wir müssen jetzt ins Machen kommen. Jetzt genau ist der Zeitpunkt“.
Die Anträge des Synodalen Steffen Preuß zur Sicherung der Kirchenmusik im Zukunftsprozess durch einen Erkundungsworkshop sowie der Antrag der Synodalen Christine Lührs zur Prüfung anderer Finanzierungs- und Kirchenmitgliedschaftsformen wurden angenommen.