Startseite Archiv Bericht vom 25. Mai 2016

Niedersachsen packt an

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Dem Bündnis „Niedersachsen packt an“, das gemeinsam von den Unternehmerverbänden Niedersachsen (UVN), dem Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), dem Bistum Hildesheim, der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen und dem Land Niedersachsen Ende November 2015 initiiert worden war, seien mittlerweile 2.200 Unterstützerinnen und Unterstützer beigetreten. „Wir wollen zeigen, was das gemeinsame Leben in unserem Land ausmacht: Solidarität, Toleranz und gesellschaftlicher Zusammenhalt“, sagte der Landesbischof. Im Koordinationskreis und den sechs Arbeitsgemeinschaften des Bündnisses würden kirchliche Vertreterinnen und Vertretern mitarbeiten.

Bei der ersten von drei geplanten Integrationskonferenzen am 16. März 2016 hätten über 500 Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen von Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik sich mit den praktischen Herausforderungen bei der Sprachvermittlung geflüchteter Menschen auseinandergesetzt und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Die zweite Konferenz finde am 6. Juni zum Thema „Werkstatt Arbeit“ statt, die dritte zum Thema „Wohnen und Leben“ am 29. August 2016. Der Landesbischof empfahl für kirchliche Iniatiaven im Bereich der Arbeitsmöglichkeiten für Flüchtlinge eine enge Zusammenarbeit mit den Job-Centern vor Ort.

Jenseits konkreter Maßnahmen gehe es bei diesem Bündnis vor allem um eine gesamtgesellschaftliche Haltung, die über das aktuelle Geschehen hinausreichen müsse, sagte der Landesbischof. „Im Kontext der Flüchtlingsfrage müssen wir unsere eigene Haltung fortwährend kritisch prüfen. Es ist bewegend, wie Kirchengemeinden und Kirchenkreise in den schwierigen vergangenen Monaten unterstützt und geholfen haben. Dafür an alle Haupt- und Ehrenamtlichen noch einmal mein herzlicher Dank!“

Meister forderte weiter, dass die Haltung der Kirchen in der Flüchtlingsfrage tiefer in einer theologischen Grundüberzeugung verankert werden müsse, die „religionsübergreifend, weltweit und noch einmal grundsätzlicher über den Augenblick hinausdenkt.“ Der Hinweis auf Nächstenliebe trage die individuelle Überzeugung und begründe einen persönlichen Auftrag. Doch die ethische Grundlegung für den Umgang mit Menschen in Not in müsse einen weiteren Horizont haben.

Es gehe für Christinnen und Christen darum, die eigene Verantwortung und Haltung in die aktuellen Diskussionen einzutragen. Meister nannte hier die Verantwortung für globale Fluchtursachen, kriegerische Interventionen, Handelsbeziehungen und den Umgang mit der Umwelt. Diese Faktoren hätten alle dazu beigetragen, dass mittlerweile 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht seien, davon 95% außerhalb von Europa. „Es geht in der Flüchtlingsarbeit nicht um situative Mildtätigkeit, sondern um das Tragen der Konsequenzen unseres eigenen Verhaltens, unserer Politik.“

Rolle der kirchlichen Flüchtlingsarbeit