Startseite Archiv Bericht vom 25. Mai 2016

Hochschularbeit: Kirche sichtbar positionieren

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Wie man auf Studierende zu geht und welche Rolle „Räume der Stille“ an Schulen und Hochschulen spielen, beschäftigte die Landessynode am Freitag als Oberlandeskirchenrätin Dr. Kerstin Gäfgen-Track für das Landeskirchenamt über die Hochschularbeit berichtete.

Gäfgen-Track stellte heraus, dass es wichtig sei, durch die Hochschularbeit Anschluss zu halten "an das, was an Hochschulen gedacht wird." Hochschulen unternähmen gelegentlich eine ethische Gradwanderung bei der Frage: „Was forsche ich und wie und wo gibt es Förderungen?“

Gebetsräume an Schulen hätten exemplarische Bedeutung, weil hier Religion in öffentlichen Räumen sichtbar werde. „Wir müssen uns hier kirchlich positionieren“. Es gelte diese Räume, so es sie gibt, zu nutzen, die Formen anderer Religionen zu achten und im Dialog und gemeinsam mit ihnen die Räume zu gestalten und mit Leben zu füllen. Diese Räume der Stille seien auch ein Argument gegen Fundamentalismus, weil in ihnen öffentlich wird, wie Religion gelebt wird. Daher sollte dort auch Deutsch oder Englisch gesprochen werden, sagte sie auf Nachfrage.

Der Vorsitzende des Bildungsausschusses Rolf Bade aus Hannover meinte: „Mit den Räumen der Stille werden wir uns noch lange, lange befassen.“ Eine Schule oder Hochschule dürfe nicht in Bedrängnis kommen, wenn sie so einen Raum der Stille vorhalte. 

Mit Blick auf den Wissenschaftsbetrieb insgesamt meinte er: „Wir müssen zeigen, dass die Teildisziplin Theologie ein Interesse am Dialog der Wissenschaften hat.“

Weiter beklagte Bade, dass „evangelische Religion ein eklatantes Mangelfach in Niedersachsen ist.“ Es gelte Lehramtsstudierende für dieses Fach zu gewinnen und zu halten, auch durch Bindung an Kirchengemeinden und die Evangelische Studierenden Gemeinde (ESG).

In der Aussprache beklagte die Wolfsburger Superintendentin Prof. Dr. Hanna Löhmannsröben, die Kirche sei nicht an Fachhochschulen vertreten und für das duale System fehle es an Konzepten.

Pastor Michael Gierow aus dem Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg fragte, wo Studienrende an ihrem Studienort eine geistliche Heimat fänden. Gottesdienste der Hochschulgemeinde erreichten vor allem Theologiestudierende und Emeriti. „Es gibt noch viel Luft nach oben, wie Kirche auf Studierende zugeht.“ ESG, katholische Hochschulgemeinde und Stadtgemeinden in Göttingen müssten sich bei ihrem Programmangeboten besser absprechen und Angebote und Formate sollten zwischen evangelischer Jugend und Hochschularbeit besser verzahnt werden. Auch müsse möglicherweise in bessere Gebäude investiert werden, auch weil es hier um eine Zielgruppe gehe, „die wir in Gemeinden künftig brauchen“. 

Der Jugenddelegierte Jonas Jakob Drude, selbst Student in Göttingen, verwies auf besondere Angebote wie das Taizégebet und Chöre, die für Studierende aller Fakultäten interessant seien.

Die Synode beschloss, das Aktenstück 59 im Ausschuss für kirchliche Mitarbeit und im Bildungsausschuss weiter zu bearbeiten.