Startseite Archiv Bericht vom 26. Mai 2016

Bildungslandschaften: Biografiebegleitung

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Das Thema „Kirchliche Bildungslandschaften“ wurde bereits 2011 durch die 24. Landessynode angestoßen: Die Synode regte damals an, exemplarisch regionale evangelische Bildungs-, Familien- und Nachbarschaftszentren aufzubauen. Im Bildungs- und im Jugendausschuss wurde daraufhin ein Konzept entwickelt, die Synode bewilligte Haushaltsmittel und 2013 nahm das Evangelische Bildungswerk Wolfsburg-Wittingen in Kooperation mit der Familienbildungsstätte Wolfsburg die Arbeit auf. 2014 startete dann das Projekt Bildungslandschaft Hildesheim-Sarstedt.

Ziel der Bildungslandschaften sollte es sein, eine möglichst biografiebegleitende kirchliche Bildung zu ermöglichen, bestehende Bildungsangebote zu vernetzen und bestehende Lücken in der Biografiebegleitung durch die Kirche zu schließen.
In einer von der Synode erbetenen Bewertung gelangte das Landeskirchenamt jetzt zu dem Fazit, dass zunächst eine Wahrnehmung und Bestandsaufnahme der bestehenden Bildungsangebote, Bildungsträger und -institutionen notwendig sei – inklusive Selbstwahrnehmung. Die Bedarfsermittlung und das Identifizieren biografischer Lücken seien stark abhängig von den demografischen, strukturellen und sozialräumlichen Bedingungen vor Ort.

„Es ist gerade bei Kindern und Jugendlichen und damit auch bei Familien wichtig, biografiebegleitende Angebote zu machen, die die Identitätsbildung fördern, Bildungsgerechtigkeit zum Ziel haben und auf die Potenziale von Kindern und Jugendlichen setzen“, heißt es im Aktenstück 60, das OLKRin Kerstin Gäfgen-Track vorstellte. Bildungslandschaften könne man mit einer realen Landschaft vergleichen, in der Wege und Straßen zwischen verschiedenen Angeboten Verbindungen schaffen, erklärte sie. Diese Bildungslandschaften seien keine abgegrenzten Biotope sondern blühende Wiesen mit einer wichtigen Funktion für die Landschaft.

Während der Projektlaufzeit stellte sich heraus, dass die Übertragung von Erfahrungen aus den Projekten auf andere mögliche Bildungslandschaften dann am besten gelingt, wenn es möglichst große strukturelle Übereinstimmungen zwischen den Kirchenkreisen und Regionen gibt. Wünschenswert sei es, dass die in den beiden Projekten aktiven Kirchenkreise ihre Bildungslandschaften auch nach dem Auslaufen der Projektförderung weiter pflegten.

Darüber hinaus sollten weitere Bildungslandschaften aufgebaut werden, um die Erfahrungsbasis in unterschiedlich strukturierten Regionen zu erweitern. Weiteren Kirchenkreises könnten so zum Aufbau eigener Bildungslandschaften Hilfen angeboten werden.

Rolf Bade (Hannover), Vorsitzender des Bildungsausschusses, wies auf zahlreiche kommunale Bildungsregionen hin, die seit längerem bestehen. Die Akteure hätten sich insbesondere mit Blick auf Ausbildung und Studium zusammengeschlossen; die Bildungsregionen würden auch als wirksame Förderung der Region im Hinblick auf die kulturelle und wirtschaftliche Perspektive wahrgenommen. „Wir versuchen jetzt, auf kirchlicher Ebene das abzubilden, was auf Ebene der Kommunen längst praktiziert wird“, erklärte Bade. Dieser Versuch sollte nicht vorschnell beendet werden, auch wenn es nicht nur positive Erfahrungen gegeben habe.

Das Landeskirchenamt möge prüfen, ob in den Haushaltsjahren 2017/18 erneut Mittel für zwei weitere Bildungslandschaften in zwei Kirchenkreisen bereitgestellt werden könnten, beantragte Bade; die Synode stimmte zu und überwies das Aktenstück 60 zur Beratung in den Bildungs- und den Diakonieausschuss.

Dr. Karin Köhler aus dem Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt machte den Synodalen Mut, über den Tellerrand der kirchlich ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinaus zu blicken und auch an andere Professionen zu denken – sie brächten oftmals frische Ideen und Konzepte in die Bildungsarbeit ein.