Startseite Archiv Bericht vom 25. Mai 2016

Wort der Landessynode: Religionsfreiheit garantieren und religiöse Pluralität leben

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"Die Landessynode wendet sich gegen Bestrebungen, die die Religionsfreiheit für die Menschen muslimischen Glaubens in unserem Land grundsätzlich eingrenzen wollen", heißt es in einem "Wort der Landessynode", das die Kirchenparlamentarier am Donnerstag beschlossen haben. Die Synode kritisiert darin auch Absichten, eine andere Religion pauschal abzuwerten und für grundgesetzwidrig zu erklären.

Die Landessynode ruft zu einem intensiven Dialog mit den Muslimen auf. Dies schließe eine kritische Auseinandersetzung nicht aus, sagte der Synodale Rolf Bade. Das Parlament distanziert sich zugleich von jeder Form von religiösem Fundamentalismus und von religiös motivierter Gewalt. "Hier endet für die Landessynode das Recht auf Religionsfreiheit", heißt es. Menschen müssten immer auch den Glauben des Anderen oder die Anschauung des nicht Glaubenden achten.

Weiter fordert die Landessynode die politisch Verantwortlichen dazu auf, sich für die Religionsfreiheit einzusetzen, soweit sie im Einklang mit Menschen- und Grundrechten und der liberalen Rechts- und Verfassungsordnung stehe. Sie appelliert zudem an das Land Niedersachsen, die geplanten Rahmenverträge mit den muslimischen Verbänden im Land zu unterzeichnen, und bittet die Parteien im Landtag um ihre Zustimmung. Änderungen an den bisherigen Vertragsentwürfen, wie sie auch die evangelischen Kirchen in Niedersachsen gefordert hatten, seien damit nicht ausgeschlossen.

Wencke Breyer (Hannover) hatte zuvor berichtet, dass sich die Ausschüsse für Mission und Ökumene und für Theologie und Kirche gemeinsam mit dem Bildungsausschuss zu einem Klausurtag im Februar dieses Jahres getroffen haben. Dabei wurden drei Themenfelder identifiziert, die künftig in den Ausschüssen bearbeitet werden könnten:

  • Welche Kontakte gibt es zwischen der Evangelischen Jugend und muslimischen Jugendverbänden? Gibt es Muslime, die an den Angeboten der Evangelischen Jugend teilnehmen?
  • Inwieweit ist das Thema Islam und christlich-muslimischer Dialog Bestandteil in der Aus-, Fort-, und Weiterbildung von DiakonInnen und TheologInnen? 
  • Inwieweit wird in den Einrichtungen z.B, in den Alten- und Pflegeeinrichtungen mit muslimischen Symbolen und Riten umgegangen? Gibt es spezielle multireligiöse Andachtsräume? Welche Rolle spielen muslimische Symbole und Riten in der Seelsorge-Ausbildung? Gibt es spezielle Einführungskurse für muslimische Mitarbeitende?

Nach kurzer Aussprache wurden die Themenfelder zur Weiterarbeit in die entsprechenden Ausschüsse verwiesen.