Surborg: Bericht des Landessynodalausschusses
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
„Niemand hat an eine Zeit ohne Margot Käßmann gedacht oder denken wollen“, sagte Jörn Surborg (Wolfsburg) als neuer Vorsitzender des Landessynodalausschusses (LSA) zu Beginn seiner Einbringungsrede zum Tätigkeitsbericht des LSA. Es brauche Zeit, eine „solch prägende Ära“ zu verarbeiten – und nun einen klaren Kurs für die Zukunft.
Zudem müsse der in den Gemeinden und Einrichtungen wahrzunehmende Wunsch nach Kontinuität und Verlässlichkeit ernst genommen werden.
Zum Tätigkeitsbericht gehört auch die Personalie Surborg: Der Wolfsburger Journalist war am 18. Februar 2010 zum Vorsitzenden des Landessynodalausschusses gewählt worden, und ist damit Nachfolger von Propst a.D. Wolf von Nordheim. Stellvertreter des Gremiums bleibt Michael Thiel, Superintendent in Gifhorn.
Auf das Thema „Evangelische Schulen“ ging Surborg ausführlich ein. Es gebe nach wie vor viele Anfragen zur Einrichtung von Schulen in kirchlicher Trägerschaft, nicht alle könnten angesichts knapper Finanzen erfüllt werden.
Zu den Entscheidungskriterien gehörten unter anderem eine breite Unterstützung vor Ort, eine ausgewogene Verteilung evangelischer Schulen in der Fläche der Landeskirche, eine Wirtschaftlichkeitsberechnung sowie Zugangsmöglichkeiten für Schüler aller gesellschaftlichen Gruppen.
Insgesamt gehe es bei dem Thema „Evangelische Schulen“ um „Anschlussfähigkeit an die Gesellschaft“, umgekehrt fänden Schüler ohne Bildungsaktivitäten keinen Zugang zur Kirche. Allerdings gehe es den landeskirchlichen Aktivitäten nicht etwa um eine Verkirchlichung des öffentlichen Schulwesens, wandte sich der LSA-Vorsitzende gegen gelegentlich zu hörende Kritik. Ziel sei dessen Weiterentwicklung. Die Freiheit zur Entscheidung, auch in Fragen des Glaubens, sei ein Grundprinzip evangelischer Schulen, die für alle Schüler offen seien.
Des Weiteren ging Surborg in seiner Rede auf das Gebäudemanagement ein: die Reduzierung des Gebäudebestandes stehe noch am Anfang, indes verschärften steigende Energiekosten und gebotene Klimaschutzmaßnahmen die Herausforderung. „Punktuell sind auch Neubauten notwendig, um am gleichen Ort weniger geeignete Gebäude abzugeben oder eine Standortkonzentration vorzunehmen“, so Surborg.
Ein gutes Beispiel stelle das Gebäudemanagement des Kirchenkreises Leine-Solling dar: hier sei es gelungen, die laufenden Energiekosten um 50 Prozent zu senken, der Kohlendioxid-Austausch habe um 37 Prozent reduziert werden können.
Insgesamt 33 Punkte enthielt der schriftliche Tätigkeitsbericht des LSA-Ausschusses, dabei ging es auch – nach Aufgabe des Predigerseminars Celle – um ein Bibliothekskonzept der Landeskirche, eine Ordnung für das neue Evangelische MedienServiceZentrum (EMSZ), das „Jahr der Bildung“ und die Entwicklung der pfarramtlichen Versorgung: kamen 1995 auf einen Pfarrer rund 2.000 Gemeindemitglieder, werde die Zahl bis 2012 durchschnittlich auf 2.467 steigen. Allerdings lasse die dem LSA vorgelegte Übersicht offen, wie viele Predigtstellen zu einer Pfarrstelle gehörten und wie viele Diakone in der jeweiligen Gemeinde tätig sind.
Auch in Zeiten der anstehenden Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin von Landesbischöfin a.D. Dr. Margot Käßmann dürfe die Synode nicht der Gefahr der Selbstbeschädigung erliegen.
Es sei allemal spannend, die Zukunft zu gestalten, schloss der LSA-Vorsitzende seinen Bericht.
LSA-Vorsitzender Jörn Surborg