Startseite Archiv Bericht vom 04. Juni 2010

Grüne Gentechnik: Kein Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen

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Da der Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in Deutschland jetzt gestattet ist, hat die Landessynode am Samstag, 5. Juni, mehrheitlich weiterhin gegen den Anbau von GVO auf kirchlichen Länderein in der Hannoverschen Landeskirche ausgesprochen. Sie empfiehlt nach lebhafter Debatte den Kirchenvorständen, einen entsprechenden Zusatz in Pachtverträgen weiterhin aufzunehmen. Die Erfahrung zeigt, dass Kirchenvorstände sich daran halten.

Die Entwicklung der grünen Gentechnik soll weiter beobachtet und bei veränderter Sachlage gegebenenfalls neu beraten werden. Die Beschlüsse und der Bericht des Umwelt- und Bauausschusses sollen in der Landeskirche verbreitet werden.

Die Synode folgte damit weitgehend den ursprünglichen Anträgen von Dr. Bettina Siegmund (Leer) und dem von ihr vor der Landessynode eingebrachten Bericht des Ausschusses. Sie betonte, dass das Aktenstück nicht eine abschließende Bewertung der komplizierten Materie leisten kann und will. Im Sinne des Schöpfungsberichtes in der Bibel gelte es, die Erde zu bebauen und zu bewahren, also veränderndes Handeln des Menschen und Bewahrung im Gleichgewicht zu halten.

Die hohen Erwartungen an GVO zur Bekämpfung des Welthungers seien nicht erfüllt worden und ständen vorerst nicht zu erwarten. GVO seien in Deutschland bei Landwirten und Verbrauchern kaum akzeptiert. Es gebe keine friedliche Koexistenz zwischen GVO und gentechnikfreien Einträgen. GVO sei nicht rückholbar und die langfristigen Folgen nicht absehbar, und das führe zum Wertverlust der Flächen, so Siegmund.
Es gebe ein Haftungsrisiko auch für die Verpächter und auch für Nachbarflächen.

Da jeder Anbau von GVO zu Spannungen führe, „stehen die Kirchengemeinden in Verantwortung für den sozialen Frieden in ihrem Umfeld“, sagte Dr. Siegmund. Die Zulassung würde in der Öffentlichkeit als einseitige Positionierung in diesem Konflikt verstanden werden.

Gute und erprobte Alternativen stehen zur Zeit zur Verfügung, so Siegmund. „Die Einführung von GVO ist in Deutschland weder ökonomisch noch ökologisch notwendig“, wenngleich Siegmund „grundsätzlich Technikfeindlichkeit nicht das Wort reden“ möchte.