Der Vorsitzende des Querschnittsausschusses (QSA), Steffen Creydt (Kirchenkreis Göttingen-Münden, Sprengel Hildesheim-Göttingen), mahnte in seinem Zwischenbericht, die Landeskirche müsse sich für zukünftige Handlungsfähigkeit stärker auf den Kern konzentrieren. „Und dann überlegen, welche Aufgaben und Arbeitsbereiche erforderlich sind, um diesem Kern zu dienen.“
Zugleich spreche sich der QSA dafür aus, an der bereits seit 2020 in der Gesamtzuweisung eingeplanten Kürzung von jährlich zwei Prozent für den laufenden Planungszeitraum festzuhalten.
Vor einigen Wochen hatte der QSA Kurzprofil-Fragebögen an landeskirchliche Einrichtungen und größere Zuwendungsempfänger aus dem landeskirchlichen Haushalt geschickt. „Wir haben sehr viel Rücklauf erhalten. Teilweise sind bereits Prozesse ausgelöst worden.“ Die Fragebögen führten jedoch nicht unmittelbar zu Kürzungen, betonte Creydt, sondern sollten vor allem dazu dienen, ein adäquates Bild der Landeskirche zu bekommen. „Nur weil jemand bei einem Orientierungspunkt wenige Punkte angegeben hat, wird die Einrichtung nicht geschlossen.“
Querschnittsausschuss sieht Einsparmöglichkeiten
Mehr als 200 größere Kostenstellen habe der QSA im Blick, 18 davon seien dabei Kostenstellen mit einem Haushaltsvolumen von jeweils mehr als zwei Millionen Euro, erläuterte Creydt. Bei größeren Volumen könne vermutlich am ehesten eingespart werden, begründete Creydt. Hinzu kämen auch noch das Kloster Amelungsborn, das Hans-Lilje-Haus sowie Schulbaumaßnahme.
Im Bereich der Kindertagesstätten soll nach Ansicht des QSA die finanzielle Unterstützung ohne Inflationsausgleich fortgeschrieben werden. Ein Urantrag an die Synode kam der Überlegung zuvor, die Besoldung des Landesbischofs/ der Landesbischöfin sowie des LKA-Präsidenten/ der LKA-Präsidentin zu reduzieren.
Sorgen mache dem QSA auch die Bauunterhaltungskosten: Die rund 2300 Pfarr- und Gemeindehäuser in der Landeskirche führten jährlich zu Abschreibungen in Höhe von 10 Millionen Euro und stellten damit – nahezu ungesehen – einen der größten Posten dar.
„Auch das Landeskirchenamt muss auf Effizienz hinterfragt werden“, so Creydt. Der QSA schlage daher eine einheitliche Kürzungsvorgabe von zwei Prozent für Landeskirche, Kirchengemeinden und -kreisen vor.
Neben dem Thema EKD werde man sich auch mit Personalkosten auseinandersetzen müssen. „Zum ersten Mal wissen wir nicht, ob wir es schaffen, die Tariferhöhungen mitzuhalten“, so Creydt, selbst Leiter eines Kirchenamts.
Personalkosten machten rund ein Drittel des Haushaltes aus, sagte der Leiter der Finanzabteilung, Oberlandeskirchenrat Fabian Spier. „Bisher konnten wir mit einer Schätzung des Bundes genau planen.“ Nun sei jedoch eine sukzessive Entkopplung passiert.“
Der QSA sei initiiert worden, um Finanzen in den Blick zu nehmen, wenig jedoch inhaltlich zu entscheiden. Dies sei, so Creydt, unvereinbar und forderte daher einen Komplementärausschuss.