Aussprache zum Bischofsbericht

Eine weiblich lesbare Person mit Brille, kurzen blonden Haaren in einem roten Pullover steht im Plenum vor einem Mikrofon.
Bild: Jens Schulze

Dem Bischofsbericht zum Thema „Die Kraft des Erzählens“ schloss sich eine breit gefächerte Aussprache der Landessynode an. „Mir hat es gut getan, positive Geschichten aus unserer Kirche zu hören“, bedankte sich Ute Szameitat (Sprengel Lüneburg).  

Die Bedeutung gemeinsamer Erzählungen als Grundlage für die Demokratie wird auf Antrag von Dr. Jörg Zimmermann (Kirchenkreis Celle, Sprengel Lüneburg) weiter im Ausschuss für Mission und Ökumene beraten.

Speziell die Telefonseelsorge wird durch den Antrag des Synodalen Christian Berndt (Sprengel Lüneburg) in den Blick genommen. Das Landeskirchenamt wird prüfen, wie alle Einrichtungen der Telefonseelsorge im Bereich der Landeskirche ausreichend personell und finanziell ausgestattet werden können.

Für das Thema „Förderung von Jugendfreizeiten“ setzten sich mehrere Synodenmitglieder ein. Bernd Rossi (Sprengel Hildesheim-Göttingen) führte aus, dass die Landeskirche die Förderung von Jugendfreizeiten auf 350.000 Euro erhöht habe. Dazu kämen noch 90.000 Euro für nachhaltige Freizeiten. Die Kosten für Freizeiten seien insgesamt gestiegen. Rossi erinnerte daran, dass die Förderung 2005/06 begann, als die Landesregierung ihre Unterstützung in diesem Bereich zurückzog. Die sechste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung habe gezeigt, dass Freizeiten biografisch für die Kirchenbindung der Jugendlichen von besonderer Bedeutung seien, so Rossi.

Von dieser biografischen Bedeutung berichtete der Synodale Torben Salm (Sprengel Hildesheim-Göttingen) sehr persönlich und bat um weitere Unterstützung durch die Landessynode und den Landesbischof. Christian Berndt (Sprengel Lüneburg) sieht die Kirchenkreise in der Pflicht, Jugend- und Konfirmandenfreizeiten stärker zu fördern.

„Führt uneingeschränkte Toleranz zum Verschwinden von Toleranz?“, fragte Christian Cordes (Sprengel Ostfriesland-Ems). Damit bezog Cordes sich auf die Aussage des Landesbischofs, dass die Kirchen öffentliche, diskursoffene Räume für jede und jeden bleiben müssten. Meister hatte vor einer gnadenlosen Kirche gewarnt. Der Satz „Toleranz gegenüber Intoleranz ist das Ende der Demokratie“, sei politisch gerechtfertigt, solange es noch offene Räume für Gespräche gebe, doch auf kirchliches Handeln bezogen, sei er falsch, entgegnete Meister in seiner Antwort. „Jesu Leben und Wirken war ein überzeugtes Eintreten für Menschen, die ausgegrenzt wurden. Wir müssen alles tun, damit wir im Gespräch bleiben“, betonte der Landesbischof und stellte die Bedeutung der Buße heraus. Dazu erinnerte er an die erste von Martin Luthers 95 Thesen, in der dieser die Buße als lebenslange Buße beschrieb.

Das Thema „Diversität“ nahm Franziska Baden (Kirchenkreis Celle, Sprengel Lüneburg) in den Blick: „Wie schaffen wir es, dass wir in unseren Gremien diverser werden?“ Darauf antwortete der Landesbischof, die Glaubwürdigkeit einer Institution hänge nicht davon ab, dass ihre Gremien die gesellschaftliche Diversität exakt abbilde, sondern, dass sie diese bejahe.

Außerdem unterstützte die Landessynode die Idee, Kirchengemeinden für ihren Einsatz gegen Antisemitismus auszuzeichnen. Der Ausschuss für Theologie und Kirche wird sich mit dem Vorschlag des Landesbischofs befassen.