Bischofsbericht 2
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„Ohne Lernen sieht die Zukunft dunkel aus“
„In der Identifikation eines ‚dritten Geschlechts‘ zeigen sich Ordnungen des Menschen, die sich weiter entwickeln werden. Unsere Gesellschaften sind lernende Systeme. Das wird auch höchste Zeit, weil ohne weitere Lernprozesse, auch für das Zusammenleben der Menschen untereinander und der Menschen mit der Schöpfung, die Zukunft dunkel aussieht“, so Ralf Meister, Bischof der hannoverschen Landeskirche, in seinem Bericht vor der Landessynode. Es gehe ihm nicht um eine rechtliche Einschätzung oder um praktische Folgen nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum dritten Geschlecht. „Es geht mir um die Akzeptanz der Vielfalt und einer Gesellschaft, die ihren evaluativen Umgang mit Eindeutigkeiten nicht in Normativität gießen darf.“
Eine Grenze zog der leitende Geistliche dennoch: So bleibe die Partnerschaft von Mann und Frau die biologische Voraussetzung für die Entstehung einer Familie mit Kindern. „Die multiple Elternschaft, die inzwischen dazu führen kann, dass bis zu vier oder fünf Personen die Eltern eines werdenden Kindes sein können, halte ich für höchstproblematisch.“ Die Leihmutterschaft lehne er in jeder Form ab, da in der Leihmutterschaft die Frau grundsätzlich ablehne, eine Beziehung zu ihrem Nachwuchs auszubilden oder es auch nur zu versuchen. Außerdem müsse jedes Kind einen Anspruch darauf haben, über seine Herkunft Bescheid zu wissen.
„Wer einem Menschen die Herkunft nimmt, raubt ihm einen Teil seine Identität“, zitierte Meister den ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber.