Startseite Archiv Bericht vom 28. November 2017

Bericht des Landessynodalauschusses

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Spannende Diskussionen zur neuen Verfassung

Jörn Surborg berichtet aus dem Landessynodalausschusses

Gleich zu Beginn der Synodentagung berichtete der Vorsitzende des Landessynodalausschusses (LSA) Jörn Surborg über die Tätigkeit des LSA seit der Frühjahrstagung. Der LSA nimmt zwischen den Tagungen die Aufgaben der Landessynode wahr.

Surborg erklärte, er habe spannende Diskussionen beobachten können im Blick auf die neue Verfassung der Landeskirche: Dort werde insbesondere das Verhältnis von Orts- zu Personalgemeinde kontrovers besprochen. Die Arbeit gerade der Ortsgemeinden werde in der Landeskirche auf allen Ebenen besonders wertgeschätzt; dennoch könne diese klassische Gemeindeform heute nicht mehr allen Menschen gerecht werden.

Im Rückblick auf die Entwicklungen seit der letzten Synodentagung beschrieb Surborg, dass die Vorbereitungen zu den KV-Wahlen im Frühjahr 2018 angelaufen seien. Interessant sei die Möglichkeit einer reinen Briefwahl, die 55 Kirchengemeinden nutzen wollen. Die Erfahrungen würden ausgewertet und der LSA habe zugestimmt, den finanziellen Mehrbedarf von 65.000 Euro auszugleichen. Auch für den von der Öffentlichkeitsarbeit vorgeschlagenen Selfmailer als aktivierende Wahlwerbung, der zusätzliche Kosten von 140.000 Euro verursachen wird, hat der LSA seine Zustimmung gegeben. 

Sollte sich das Modell einer reinen Briefwahl bewähren, könnte dieses später breiter eingesetzt werden. Die Diskussionen dazu gehörten, so Surborg, in den Rahmen einer zukünftigen Gestaltung des Wahlrechts. Dabei gelte es auch, die Länge der Amtszeit der Kirchenvorstände, die Frage des Umgangs mit Nichtgewählten und die Kandidatenfindung ins Auge zu fassen. Der bürokratische Aufwand der Wahlen aber müsse minimiert werden, zumal wenn der Wahlzyklus kürzer werden sollte.

Optimistisch in Sachen Doppik

LSA sieht das Ziel bald erreicht

In seinem Bericht aus dem Landessynodalausschuss ging der Vorsitzende Jörn Surborg auch auf den Bericht des Rechnungsprüfungsamts der EKD zum landeskirchlichen Haushalt ein. Durch die Umstellung auf die Doppik befinde sich die Landeskirche weiterhin im Modus „work in progress“. „Wir sind optimistisch, dass wir das Ziel bald erreichen“, so Surborg. Bei einem so umfassenden Vorhaben seien Schwierigkeiten aber ganz natürlich. Einen besseren Gesamtüberblick über den Haushalt der Landeskirche zu bekommen, sei in jedem Fall wünschenswert. Virulent werde damit aber die Frage, ob bei einer Zentralisierung der Rechnungslegung im Landeskirchenamt für die landeskirchlichen Einrichtungen als Standardisierungsvorgang nicht die Gefahr einer Rezentralisierung bestehe.

Das Spannungsverhältnis von zentral und dezentral beschrieb Surborg auch für das Diskussionsfeld der landeskirchlichen Baufachverwaltung. Ob diese in den Kirchenämtern, zentral oder in einigen Fachzentren angesiedelt sein solle, müsse weiter überlegt werden. Die Synodalgruppen hätten sich mit den verschiedenen Modellen eingehend beschäftigt. Aus Sicht des LSA müssten die anstehenden Aufgaben aber gemeinsam geschultert werden, daher werde das Gesprächsvorhaben des Landeskirchenamtes zu diesem Thema auch ausdrücklich begrüßt.

„Wir sollten Taten folgen lassen“

LSA-Vorsitzender berichtet zu Personalentwicklung und Friedensprojekt

Für die langfristige Personalentwicklung im Pfarramt skizzierte Jörn Surborg, Vorsitzender des Landessynodalausschusses (LSA) in seinem Bericht ein Szenario, in dem es zukünftig nur noch bedingt gelingen könne, alle frei werdenden Pfarrstellen wieder zu besetzen.

Weiter berichtete der LSA-Vorsitzende über das Projekt „Kirche des gerechten Friedens“, das die Landessynode auf ihrer Tagung in Osnabrück auf den Weg gebracht hatte. Für das Projekt war der Fonds „Friedenswege“ geschaffen worden, an dessen Ausschreibungsrichtlinien der Ausschuss für Mission und Ökumene intensiv gearbeitet habe. Der LSA habe den Sperrvermerk aufgehoben, damit seien die Gelder freigegeben. Als Förderzeitraum sei das Jahr 2020 ins Auge gefasst worden. „Wenn wir unsere Worte vom gerechten Frieden aber ernst nehmen, dann sollten wir ihnen jetzt Taten folgen lassen“, so Jörn Surborgs Aufforderung an die Synode.

An den Schluss seines Berichtes stellte der LSA-Vorsitzende einen Rückblick auf das Jahr des Reformationsjubiläums. Es sei viel Kritik zu hören gewesen, begeistert habe ihn aber das ungeheure Engagement der Ehrenamtlichen. In zahllosen Veranstaltungen in Kirchen und Gemeindehäusern seien Menschen auch außerhalb der Kirche angesprochen worden, und das „war das Geld sicher wert“. Zu seinen persönlichen Highlights im Reformationsjahr hätten die Besuche von Bundespräsident Joachim Gauck beim Healing-of-Memories-Gottesdienst in Hildesheim und der Vortrag von Bundestagspräsident Norbert Lammert beim Empfang des Sprengels Hildesheim-Göttingen gehört.