Startseite Archiv Bericht vom 22. November 2011

Pfarramtliche Versorgung

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Um die pfarramtliche Versorgung in strukturschwachen Gebieten sicherzustellen, könnte Bewerbern auf eine entsprechende Pfarrstelle eine befristete Gehaltszulage gewährt werden. Das Landeskirchenamt könnte zudem vom Instrument der Wiederbesetzungssperre Gebrauch machen: Solange etwa zwei Planungsbereiche kritisch unterversorgt sind, könnten Besetzungsverfahren in gut versorgten Regionen befristet ausgesetzt werden. Auch wenn solche Maßnahmen derzeit einem „Schnellschuss“ gleichkämen, sollte schon jetzt darüber nachgedacht werden, heißt es im Bericht des Ausschusses für Arbeits- und Dienstrecht sowie Aus, Fort- und Weiterbildung (Aktenstück 92). Vorsitzender Michael Gierow (Zernien): „Einige Bereiche werden schon bald in die Lage kommen, dass sie nicht mehr arbeitsfähig sind.“

Der spätestens ab 2017 zu erwartende Mangel an Pastorinnen und Pastoren werde dazu führen, dass „einige Planungsbereiche in kritischem Maße unterversorgt sind“. Zu den besonderen Anforderungen des Pfarramtes im ländlichen Raum gehörten laut einer württembergischen Studie unter anderem unzureichende Sekretariatsstunden, die selbstverantwortliche Verwaltung von Friedhöfen, Schwierigkeiten bei der Suche nach Vertretungen und die Gefahr der Vereinsamung. Hinzu kämen in Norddeutschland Überalterung, Wegzug und Entkirchlichung.

Um Interesse an Pfarrstellen im ländlichen Raum zu wecken, sei die Attraktivität der Pfarrhäuser zu steigern, lautet eine Einsicht. Die Landeskirche könnte betroffene Planungsbereiche bei der Finanzierung unterstützen. Zu den bereits hier und da umgesetzten Maßnahmen zählt der Bericht zudem bezahlte Vertretungsdienste während Mutterschutz- und Elternzeiten, Bereitstellung eines Dienstwagens und die Stärkung der Lektoren- und Prädikantenarbeit.

„Die Möglichkeiten der Kinderbetreuung sind zu bedenken, wenn man den Kirchenkreis für junge Familien einladend gestalten möchte“, nennt der Bericht einen Aspekt der gezielten Suche nach dem „Segment junge Pfarrfamilie“. Menschen mit kleinen Kindern gingen oft gern aufs Land, heißt es im Bericht. Um strukturschwache Gebiete zu stärken, könnten dort pastorale Spezialaufgaben, wie zum Beispiel Tourismus- oder Umweltbeauftragung, angesiedelt werden. Eine weitere Idee: „Die gezielte Suche nach Personen, die die Arbeit auf dem Land mit Visionen verbinden und als Zugpferde Impulse geben können.“