Synode verhandelt Neubelebung der Patronate
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In der Landeskirche Hannover gibt es gegenwärtig noch 131 Patronate. Etwa ein Drittel der Patronate sind durch Rechte am Grund und Boden vermittelt. Daneben können auch Personen oder Körperschaften wie Städte und Kommunen Träger von Patronaten sein. Meist gründet sich das Patronat auf eine in der Vergangenheit liegende Stiftung zugunsten des Kirchenwesens, z.B. eines adligen ehemaligen Grundherrn.
Wesentliche Rechte der Patrone und Patroninnen sind das Vorschlagsrecht bei der Besetzung einer Pfarrstelle und das Recht auf einen Sitz im Kirchenvorstand. Von Zahlungsverpflichtungen sind die meisten Patronate inzwischen befreit.
Im 20. Jahrhundert erloschen viele der aus vorreformatorischer Zeit stammenden Patronate. Das derzeitige Kirchengesetz dokumentiert diese Auflösungstendenz. Dort heißt es in § 1: „Die in der Landeskirche bestehenden Patronate werden nach Maßgabe dieses Kirchengesetzes verändert oder aufgehoben.“
In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Bewertung der Patronate jedoch positiv gewandelt. Dies geht aus einem Bericht des Landeskirchenamtes hervor, das der Synode zur Beratung vorgelegt wurde. Eine Gesetzesänderung aus dem Jahre 2000, welche ein Ruhen der Patronate an Stelle der Auflösung ermöglicht, sowie die „Patronatstage“ in den Jahren 1998 und 2004 zeugen von diesem Umdenken. Für die Wiederherstellung eines Patronatsverhältnisses bedarf es allerdings einer Gesetzesänderung. Auf ihrer 52. Plenarsitzung am 22. November 2005 entschied die Synode der Landeskirche, den Senat mit einem entsprechenden Gesetzesentwurf zu beauftragen. Neugründungen von Patronaten werden auch weiterhin nicht möglich sein.