Startseite Archiv Nachricht vom 25. November 2021

Fonds Missionarische Chancen soll zu Transformationswerkstatt werden

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Dr. Jörg Zimmermann (Kirchenkreis Celle / Sprengel Lüneburg) hat als Ausschussvorsitzender des Ausschusses für Mission und Ökumene einen ersten Zwischenbericht zur Zukunft des Fonds Missionarische Chancen (FMC) vorgelegt. Dabei hat er die Entwicklung des Fonds und eine mögliche Neukonzeption in den Blick genommen.

Durch ein Gutachten aus dem Jahr 2019 sei eine Diskussion zur Neugestaltung des FMC ausgelöst worden: Weg von der vorwiegend finanziellen Ermöglichung von Projekten hin zur intensiven Begleitung von Veränderungsprozessen und Initiativen mit einem vernetzten Lernen.

„So gesehen soll sich der Fonds von einem Geldgeber für Projekte hin zu einer Transformationswerkstatt entwickeln“, sagte Zimmermann. Der Fonds solle ein Innovationsraum der Landeskirche werden, eine Werkstatt, die alle Beteiligten zur Transformation der Kirche anrege: Kirchengemeinden, Regionen, Kirchenkreise, übergemeindliche Dienste, Kirchenleitung auf allen Ebenen. So könnte es zu nachhaltigen Veränderungen kommen und neue Formen von Kirche könnten entstehen.

Der neue Fonds sei geprägt durch eine aktivierende und risikobereite Grundhaltung, die auch den Einsatz von Risikokapital ermögliche. Er könne ein Lernraum und Transformationswerkstatt der Landeskirche sein. Dabei gehe es um Prozesse und nicht um Projekte. Die Grundsätze für Förderkriterien seien missionarisch-ökumenisch-nachhaltig. Dementsprechend sollten die Vergaberichtlinien neu aufgestellt werden. 

Zimmermann betonte, der Fonds sei kein untergeordneter Teil des jetzt startenden dreijährigen Zukunftsprozesses der Landeskirche, sondern auf einen längeren Zeitraum angelegt.

Der nächsten Synode wird ein Bericht zur Beschlussfassung vorgelegt.

Die Diskussion in der Aussprache drehte sich um die Konsequenzen der Umstrukturierung des Fonds von einem "Geldgeber für Projekte" hin zu einer "Transformationswerkstatt". Grundsätzlich begrüßten die Synodalen den Ansatz, den Fonds hin zu einer Transformationswerkstatt und Lernraum zu entwickeln. Die Synodalen Karin Köhler (Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt /Sprengel Hildesheim-Göttingen), Roger Cericius (Kirchenkreis Laatzen-Springe / Sprengel Hannover) und Henning Enge (KK Melle GMHütte/Sprengel Osnabrück) sahen positive Auswirkungen und Verknüpfungen mit dem Innovationsprozess der Landeskirche.

Die Neuausrichtung des Fonds lobte auch Regionalbischöfin Adelheid Ruck-Schröder (Sprengel Hildesheim-Göttingen), mahnte aber zugleich an, dass es zu keinen Parallelstrukturen kommen dürfe. Kriterien und Strukturen bei der Mittelvergabe müssten geklärt werden, um ein Nebeneinander der Transformationsprozesse zu vermeiden. Die Tendenz zu Doppelstrukturen und notwendige Konkretisierungen benannten auch die Synodale Bettina Siegmund (Kirchenkreis Leer/Sprengel Ostfriesland-Ems) und Jörn Surborg (LSA-Vorsitzender). Der große bisherige Wert des Fonds liege darin, Ergebnisoffenheit und Experimentierfreude zu fördern. "Was charmant daran war, das Ausprobieren eines neuen Weges, darf nicht verloren gehen“, so die beiden Synodalen. 
Der Theologische Vizepräsident des Landeskirchenamtes, Ralf Charbonnier, verdeutlichte die unterschiedlichen Ebenen und Zeiträume der beiden Prozesse. Der Fonds beziehe sich weiterhin - auch über 2024 hinaus - auf Aktivitäten der Kirchengemeinden und Kirchenkreise, während die Instrumente und Methoden des Zukunftsprozesses die landeskirchliche Steuerungsebene berühren. Durch die stärkere Betonung der Begleitung und Vernetzung unterstütze der Fonds künftig besser die Verbreitung erfolgreicher Projekte der Kirchenkreise und -gemeinden.

Diese Funktion des FMC unterstrich auch Regionalbischof Christian Brandy (Sprengel Stade), der den Übergang von Projektförderung zur Prozessbegleitung überzeugend nannte. Die übergeordnete Frage müsse dabei immer bleiben: "Wie verstärken wir die Vielfalt kirchlichen Lebens? Bei der Umsetzung stehen wir am Anfang, der Fonds wirkte da bisher segensreich." 
Die Arbeit des FMC in Zukunft stärker in die synodale Arbeit einzubinden, empfahl auch Jörg Zimmermann (KK Celle / Sprengel Lüneburg und Vorsitzender des Ausschusses ).

Der Antrag, der Synode einmal im Jahr zu berichten, wurde schließlich angenommen.