Bischofsbericht Teil 1 - Kirche als zivilgesellschaftliche Akteurin
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„Für mich ist unzweifelhaft, dass Kirche sich verstärkt als zivilgesellschaftlicher Akteur verstehen wird.“ Das sagte Ralf Meister in seinem Bericht vor der digital tagenden Landessynode - angesichts der gerade laufenden Regierungsbildung im Bund ein Schwerpunkt seiner Ausführungen.
Kennzeichnend für unsere Gesellschaft sei mittlerweile eine hochengagierte öffentliche Beteiligungskultur und an die Zivilgesellschaft würden große Hoffnungen geheftet. Ohne freiwilliges Engagement sei die moderne Gesellschaft nicht funktionsfähig.
Kirche biete für dieses Engagement eine intrinsische Motivation, um für eine bessere Welt einzutreten. „Die Gemeinwohlorientierung lebt auch aus ihren spirituellen Ressourcen und nicht nur im Tun des Gerechten“, betonte der Bischof. „Sie braucht Sinnressourcen, die für die Kirche in der Botschaft, aber auch im Sterben und in der Auferstehung Jesu ihren Ursprung finden.“
Die Corona-Pandemie habe aber auch in der Kirche das bürgerschaftliche Engagement an vielen Stellen stark belastet. „Ich mache mir Sorgen, wie viel von der Arbeit in den Tafeln, der Büchereiarbeit, der Migrationsbetreuung, der Vorbereitungsgruppe Familiengottesdienst, dem Seniorenkreis, dem Männerfrühstück und vielem anderen abgebrochen ist.“
Selbstkritisch fragte Meister an, wie Kirche zugleich Partnerin einer Zivilgesellschaft sein könne bei gleichzeitiger Gebundenheit „als traditioneller Partner in staatlichen Koalitionen und zahlreichen Abhängigkeiten“.