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LSA-Vorsitzender: „Nicht nur Betreute, sondern Menschen, die unser Land bereichern“

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In seinem Bericht vor der hannoverschen Landessynode stellte Jörn Surborg, Vorsitzender des Landessynodalausschusses (LSA), die aktuelle Flüchtlingssituation in den Mittelpunkt. Ihn erinnere die momentane Situation an die Stimmung im Herbst 1989, nachdem die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland gefallen war. „Es herrschte ein großer Jubel, aber es folgte auch eine Ernüchterung.“

Deutschland werde sich in den nächsten Jahren verändern durch die nun anstehende Aufgabe der Integration von Flüchtlingen. „Deutschland hat sich nach 1989 aber auch verändern müssen“, so Surborg.

Wichtige Aufgabe von Kirche sei es, den gesellschaftlichen Dialog zu fördern, gerade auch wenn Themen kontrovers diskutiert werden. Aber auch Ehrenamtliche zu entlasten, die in der momentanen Situation Großartiges leisteten, sei eine notwendige Aufgabe. „Hier müssen wir als Kirche noch mehr tun!“

Surborg verwies auf die bereit gestellten finanziellen Mittel in 2015 für die Flüchtlingsarbeit: 3 Mio. Euro zur Unterstützung fließen in die Kirchenkreisen und – gemeinden. Zudem werden 180.000 € für die Koordination und Begleitung von Ehrenamtlichen in Erstaufnahmeeinrichtungen freigegeben sowie 500.000 € für Bildungs-, Kinder- und Jugendarbeit. „Es liegen große Chancen vor uns, aber auch was für eine Aufgabe!“

Zur Zukunftssicherung der Diakonischen Dienste Hannover (DDH) gewährt laut Surborg die Landeskirche ein Liquiditäts- und Investitionsdarlehen in Höhe von 10 Mio. Euro. „Es liegt ein Zukunftssicherungskonzept vor, das plausibel ist; die aufgezeigten Verfahren, Konzepte und angenommenen Szenarien sind begründet.“ Eine Garantie, dass dieses Konzept gelingt, gebe es aber nicht.

Dem LSA sind zur Evaluation des Zusammenschlusses von Kirchenämtern zwei Anträge aus den Kirchenkreisen Rotenburg und Verden sowie eine Eingabe des Kirchenkreisverbandes Osterholz-Scharmbeck, Rotenburg und Verden überwiesen worden. In diesem Zusammenhang verwies Surborg auf die Diskrepanz zwischen der Verminderung der zur Verfügung stehenden Zuweisungsmittel und dem daraus resultierenden Kürzungsbedarf im Gemeindebereich einerseits und den zusätzlichen Aufgaben und steigenden Verwaltungskosten andererseits. „Wir haben als LSA die Botschaft gehört,“ so der Vorsitzende, „wir bleiben am Ball und werden uns zeitnah mit dieser Problematik beschäftigen.“

In der sich anschließenden Aussprache zum Bericht des LSA wurden insgesamt drei Anträge gestellt, die jeweils mehrheitlich angenommen wurden:

  • Dr. Karin Köhler, Synodale aus dem Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt, stellte den Antrag, eine personelle und finanzielle Unterstützung der Arbeit im Bereich „Kirche und Islam“ im Haus kirchlicher Dienste zu prüfen.
  • Gerhard Tödter (Lüneburg) beantragte, das Landeskirchenamt zu bitten, weitere Mittel in Höhe von bis zu 4 Mio. Euro für die Arbeit mit Flüchtlingen für das Jahr 2016 bereitzustellen.
  • Michael Gierow, Synodaler des Kirchenkreises Lüchow-Dannenberg, stellte den Antrag, das Landeskirchenamt möge über die in Arbeit befindliche Honorarordnung für Pastoren im Ruhestand berichten.