Kulturkirchen als Resonanz- und Dialogräume
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Oberlandeskirchenrat Dr. Klaus Grünwald brachte den Zwischenbericht des Landeskirchenamtes zur Kulturkirchenarbeit ein. Um den Dialog zwischen Kirche und Theologie auf der einen und Kunst und Kultur auf der anderen Seite zu fördern, hat die Landeskirche 2013 gemeinsam mit der Hanns-Lilje-Stiftung eine besondere Förderung für einen Zeitraum von vier Jahren beschlossen.
Vier signifikante Kulturkirchen erhalten über vier Jahre jeweils 50.000 Euro pro Jahr: die Evangelisch-lutherische Pauluskirche in Bremerhaven, die Evangelisch-lutherische Martin-Luther-Kirche in Emden, die Evangelisch-lutherische Markus-Kirche in Hannover und die Evangelisch-lutherische St. Jakobi-Kirche in Hildesheim. 2013 und 2014 wurden außerdem 26 andere Kirchen aus unterschiedlichen Regionen Niedersachsens für ihre qualifizierte Kulturarbeit einmalig mit je 7.500 Euro gefördert. Weitere Förderungen kommen 2016 dazu.
In allen vier signifikanten Kulturkirchen findet ein gutes Programm auf hohem Niveau statt. Die Kirchen haben sich als Resonanz- und Dialogräume erwiesen und wurden als solche in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Die vier Kirchen konnten auf funktionierenden Strukturen aufbauen und der Schritt zur Professionalisierung gewagt werden. Dabei kam es zu einer neuen Verhältnisbestimmung von Ehrenamt und Hauptamt, da sich die Frequenz der Kulturveranstaltungen erhöht hat.
Auch die Frage nach der Verhältnisbestimmung von Gemeindekirche und Kulturkirche stellte sich. Es kam zu einem theologischen Denk- und Klärungsprozess, welche Gemeinde sich in Kulturkirchen versammelt.
Das Thema „Kunst und Kultur“ hat sich als Zukunftsthema erwiesen, sagte Dr. Gründwald, und sei der Schwerpunktsetzung von Aktenstück 98 gefolgt. Durch das Jahresthema „Reformation und Bild“ seien weitere Gemeinden hinsichtlich der Kulturkirchenarbeit angestoßen und in Kompetenzerwerb und –vertiefung unterstützt worden. Durch die Kulturkirchenarbeit geschehe ein Dialog, der ein Wert an sich sei, gehe es doch um "die Deutung von Leben angesichts von Verunsicherung". Dies sei kirchliches Kerngeschäft.
Die Landessynode stimmte dem Antrag des Synodalen Surborg (Hildesheim) mit großer Mehrheit zu, den Zwischenbericht dem Öffentlichkeitsausschuss zu überweisen und gemeinsam mit dem Landeskirchenamt zu prüfen, ob und wie eine weitere Förderung der Kulturkirchenarbeit umgesetzt werden kann.
Bild: Jens Schulze