Startseite Archiv Bericht vom 23. November 2015

Aussprache: Fremdenfeindlichkeit nicht im Alltag verankern

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Annegret Albers (Soltau) machte deutlich, dass der Bedarf an Kommunikation der Menschen vor Ort groß sei. Die Menschen bräuchten Personen, mit denen sie ihre Fragen und Ängsten besprechen könnten. Dieser Teil der Arbeit sei ganz besonders wichtig um Vorurteile abzubauen. Dies solle im Blick auf die landeskirchliche Förderung berücksichtigt werden.

„Unsere Aufgabe wird die Neugestaltung der gesellschaftlichen Veränderung werden. Denn die Flüchtlinge sind Bleibende und dies wird unsere Gesellschaft nachhaltig verändern. Es braucht Antworten auf die langfristige Planung, um Ängste zu nehmen“, forderte Dr. Jörg Zimmermann (Celle). In dieser politischen Debatte habe Kirche etwas zu sagen und solle dies auch deutlich tun. „Damit sich unsere Gesellschaft weiterentwickeln kann und eine offene Gesellschaft bleibt“, so Zimmermann.

Die Synodalen Jens Rannenberg (Gifhorn) und Dr. Karin Köhler (Hildesheim-Sarstedt) betonten noch mal die rasche Integreation in den Bildungsbereich. Die Flüchtlingsarbeit stehe und falle mit der Integration in den Arbeitsmarkt. Nur wenn dies funktioniere, sei die Akzeptanz auf beiden Seiten auf Dauer, so Rannenberg. Karin Köhler hob die Problematik in den Kindertagesstätten hervor. Es fehlten Arbeitskräfte und Kapazitäten, um dem Bedarf gerecht zu werden Auch die Frage der Anstellung von muslimischen Erzieherinnen in kirchlichen Kindertagesstätten müsse neu diskutiert werden.

Inga-Mirjana Krey (Nienburg) mahnte, dass sich Fremdenfeindlichkeit im Alltag zunehmend mehr verankert. „Aber wir müssen darauf reagieren und zwar jeder und jede selbst. Es wird ganz massiv Stimmung gerade in sozialen Netzwerken gemacht und darauf muss reagiert werden. Allein dass ein Wort wie „Gutmensch“ als Schimpfwort benutzt wird, ist erschreckend und muss eine deutliche Reaktion erfahren“, so Krey.

Oberlandeskirchenrat Dr. Christoph Künkel gab den Synodalen recht, dass viele Fragen vor Ort gelöst werden müssten und das Engagement des Einzelnen erfordern würde. Dort könne und wolle man tatkräftig unterstützen. Die Situation der Kindertagesstätten würde mit dem Ministerium intensiv diskutiert, sei aber nicht einfach zu lösen. „Wir fragen kritisch nach, ob jede Rechtsvorschrift hilfreich ist. Warum manche Menschen an Sprachkursen teilnehmen dürfen und andere nicht, nur weil die Anerkennungsquote ihrer Bevölkerungsgruppe zu gering ist, ist einfach nicht nachvollziehabr“, so Künkel.

Die Landessynode verwies den Bericht zur Beratung in den Diakonieausschuss unter Beteiligung des Bildungsausschusses.