Startseite Archiv Bericht vom 25. November 2009

Ergebnisse des Runden Tisches „Medien“

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Über die Arbeit des im letzten Jahr eingesetzten Runden Tisches „Medien“ informierten in ihrem Bericht am Donerstagnachmittag, 26. November 2009, vor der in Hannover tagenden Landessynode Hans-Christof Vetter, Geschäftsführer des Lutherischen Verlagshauses (LVH) Hannover und Markus Steffen, Berater für Medienfragen aus Hamburg.

„Wir möchten mit der Synode in einen Dialog eintreten, daher tragen wir im Dialog vor“, so Vetter einleitend.
Im Mittelpunkt des Berichts stand die Arbeit des geplanten Evangelischen MedienServiceZentrums (EMSZ). „Überraschend – kommunikativ – evangelisch, so verstehen wir unsere Arbeit“, skizzierte Vetter perspektivisch die Aufgabe des EMSZ.

In einem Ausblick auf die Medienlandschaft konstatierte Markus Steffen widersprüchliche Signale. Buchverlage und -händler, Filmwirtschaft und Internetanbieter berichteten von wachsenden Umsätzen, Pressekonzerne und Fernsehsender dagegen sprächen von katastrophalen Umsatzeinbrüchen.

Vor diesem Hintergrund machte Vetter für die Zukunft der Evangelischen Zeitung deutlich, dass die Kirchengebietspresse ein wichtiges Element der Bindung von Kirchenmitgliedern sei. Daher werde die Evangelische Zeitung (EZ) zum 31. Januar 2010 in Kooperation der Landeskirchen Nordelbien, Hannover, Braunschweig und Oldenburg erscheinen.
„Die Evangelische Zeitung ist ein bekannter Titel, aber in einem neuen Format, im neuen Layout und mit neuen redaktionellen Grundlinien, - einfach ausgedrückt: Eine bessere Zeitung“, so Vetter.

Laut Steffen ist der Buchmarkt ein langfristiges Geschäft mit insgesamt positivem Trend, da speziell der Versandbuchhandel ein großes Umsatzwachstum zu verzeichnen habe. Für das LVH informierte deren Geschäftsführer Hans-Christof Vetter über eine neue Vertriebsgemeinschaft zusammen mit der chrismon-edition (Frankfurt/Main) und dem Wichern-Verlag (Berlin).

Trotz Krise im Agenturgeschäft ist für Vetter klar: „Die evangelische Kirche benötigt den Evangelischen Pressedienst (epd) und seine journalistische Freiheit, weil diese Freiheit zum protestantischen Selbstverständnis gehört.“

„Das Radio ist nach wie vor das beliebteste und am meisten verbreitete Medium“, sagte Steffen. Für den Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen (ekn), der die niedersächsischen Privatsender mit kirchlichen Themen beliefert, bedeutet dies laut Aussage von Vetter, dass jeder dritte Radiohörer in Niedersachsen ekn höre.
Medienanalysen bestätigen dem ekn mit seinen Partnersendern 34,8 Prozent Marktanteil.

Im Bereich der Online-Medien kaufen, so Steffen, derzeit Verleger, Sender und Produzenten gezielt Internet-Unternehmen, um besser in der Online-Wirtschaft Fuß zu fassen. „Die Online-Medien entwickeln sich nach wie vor positiv, wenn auch deutlich langsamer als früher“.

Deshalb, so Vetter: „Kirche ohne ein eigenständiges Internetangebot ist nicht mehr vorstellbar.“ Erfolgreiche Internet-Angebote seien allerdings darauf angewiesen, ständig mehrmals täglich aktualisiert zu werden. Diese kaum zu fassende Geschwindigkeit muss allerdings mit einer zunehmenden Qualität verbunden werden, das gehört für mich zum evangelischen Selbstverständnis.“

Vetter lobte im Weiteren das neue Internetportal www.evangelisch.de, das vom Gemeinschaftswerk Evangelischer Publizistik der EKD (GEP) in Frankfurt/Main am 23.9.09 online gestellt wurde.
Es gelte die vielen Internetauftritte in der Landeskirche und in evangelischen Verlagen neu zu strukturieren und zusammenzuführen.

„Im Mittelpunkt des neuen evangelischen MedienServiceZentrums steht das Wort ‚Service’“ sagte Vetter. In der kirchlichen Medienarbeit wurde oft der Gedanke des Dienstes am Nächsten übersehen. Im Bereich Service soll die Öffentlichkeitsarbeit Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen unterstützen, beraten und Kampagnen durchführen.

Auch das Fundraising brauche die Öffentlichkeitsarbeit, aber keine eigene und eröffne hoffentlich auch schnell neue Märkte. Da nicht alle Medienarbeit durch Profis gemacht werden könne, sollen durch Aus- und Fortbildung Ehrenamtliche fit gemacht werden, Gemeindebriefe schöner, Aktionen ansprechender zu machen und anderes mehr.

Es solle daher einen neuen Arbeitsbereich geben, der sich um Mitgliederpflege und –gewinnung kümmere, so Vetter weiter. Hier seien im Blick solche Menschen, die keine Bindung an ihre Ortsgemeinde haben.
Durch eine solche Servicestelle könnten E-Mails schnell beantwortet und durch eine zentrale Telefonnummer eine Adresse für Fragen und Beschwerden gewährleistet werden, meinte Medienberater Markus Steffen.

„Der Vertrieb und Marketing nimmt eine Schlüsselfunktion für den Medienbereich ein“, sagte Vetter. So sei eine Vertretermannschaft für den deutschsprachigen Buchhandel wieder unterwegs und müssten neue Abonnenten für die erneuerte Evangelische Zeitung gewonnen werden.

Auch Technik für Live-Übertragungen im Internet könne verkauft werden.
All dies soll in Abstimmung mit benachbarten evangelischen Medienhäusern geschehen. Mit diesem Maßnahmen stehe man insgesamt vor einem „qualitativen Sprung“, so Vetter abschließend.