Startseite Archiv Bericht vom 25. November 2009

Bericht Landesbischöfin: Medien sind für Kirche relevant und wichtig

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In ihrem 23. Bericht vor der hannoverschen Landessynode am 26. November 2009 nahm Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann auch Stellung zu ihrem diesjährigen Jahresthema „Medien und Kommunikation“. Ihr Fazit: „Wir sind als Kirche an die Öffentlichkeit gewiesen, wir brauchen die Medien, deshalb ist das Gespräch mit ihnen zwingend.“

Käßmann, die im Oktober des Jahres von der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Ulm zur Ratsvorsitzenden der EKD gewählt wurde, gilt als medienerfahren. „Es ist auch als Theologin möglich, sich auf ein Radioformat von 1’30 einzulassen. Jedes Gleichnis Jesu lässt sich in dieser Zeit erzählen.“

Die Bedeutung der Medien sei für die Landesbischöfin während der Trauerandacht für den Fußball-Nationaltorwart Robert Enke in der Marktkirche im Zentrum Hannovers vor dem Trauermarsch der Fans von „Hannover 96“ erneut deutlich geworden. „Wir haben lange überlegt, ob wir wirklich eine Trauerandacht feiern und die Kameras zulassen sollten, aber es gab zahllose Wünsche von Trauernden, die Kirche zu öffnen und eine Andacht zu feiern.“

Dies sei im Nachhinein genau die richtige Entscheidung gewesen, so Käßmann weiter. Denn „unsere Kirche konnte mit ihren eingeübten Ritualen und mit ihren traditionellen Worten der Trauer Raum und Sprache geben. Wir dürfen als Kirche in einem Moment kollektiver Trauer nicht schweigen!“

Der öffentlichen Sprachlosigkeit vieler müssten die Worte der Bibel an die Seite gestellt werden, „die älter sind als wir selbst und die schon unsere Väter und Mütter im Glauben getragen haben.“

Dreierlei ist aus Sicht der leitenden Theologin sowohl für die Kirche als auch die Medien wichtig:

1. Kirche kann von den Medien lernen, in einer demokratischen Gesellschaft offen mit Informationen umzugehen;

2. Kirche hat für die Medien Inhalte vom gelingenden Leben, die Medien wiederum helfen kirchliche Botschaften weiterzusagen und

3. Kirche muss die Medien kritisch begleiten, wenn es um die Wahrung der Menschenwürde geht.

Die hannoversche Bischöfin machte aber auch deutlich, dass Kirche selber Medienanbieterin ist.
Neben dem Evangelischen Pressedienst (epd), der im nächsten Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, würdigte sie ebenso die Rundfunkarbeit des Evangelischen Rundfunkreferats (err) und des Evangelischen Kirchenfunks Niedersachsen (ekn), die Presse-, Öffentlichkeits- und Internetarbeit der Landeskirche, die Arbeit des Lutherischen Verlagshauses (LVH) und der Evangelischen Zeitung (EZ).

Zur EZ, die ab dem 31. Januar 2010 in Kooperation mit der kirchlichen Wochenzeitung „Die Nordelbische“ als „Evangelische Zeitung“ erscheinen wird, sagte Käßmann: „Der nun eingeschlagene Weg wird unsere Wochenzeitung aus der dauernden und ihrer Auflage schadenden Debatte herausbringen.“

Das Jahresthema „Medien und Kommunikation“ sei eine Herausforderung für sie gewesen, so Käßmann abschließend. Aber „die nötige Debatte ist damit nicht an ihr Ende gekommen, sondern wir setzen einen Doppelpunkt für die kommenden Jahre“.

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Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann bei ihrem Bericht vor der Landessynode.

Synodenbericht von Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann: Teil I. "Medien"