Vorgestellt: Die Synodalgruppe Offene Kirche (GOK)
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Die Synodalgruppe GOK (Gruppe Offene Kirche) wurde von dem Journalisten Jörn Surborg aus Wolfsburg vorgestellt. Der Begriff „Offenheit“ sei tragend für die GOK, betonte Surborg. Diese Offenheit werde deutlich in Begegnungen mit Menschen, gerade auch am Rande der Gesellschaft, in einer offenen Streitkultur und einer Atmosphäre des Vertrauens.
Viele Anbieter auf dem religiösen Markt stünden den Kirchen in Konkurrenz gegenüber, das verändere zunehmend die Stellung der Kirche in der Gesellschaft. Kirche werde vielen gleichgültig, stellte Surborg fest und nannte drei Hauptpunkte, die das Handeln von Kirche und ihrer Leitungsorgane bestimmen sollten:
1. In der Öffentlichkeit den Menschen begegnen. Kirche solle niedrigschwellige Angebote auf der Ebene der Ortsgemeinde anbieten. Öffentlichkeitsarbeit durch die Mitarbeiterzeitschrift Dialog und die Evangelische Zeitung als kirchliche Publikation trügen zur Wahrnehmung kirchlicher Arbeit bei.
2. Basis stärken
„Die GOK setzt darauf, dass dort, wo die Probleme liegen, auch die Lösungsmöglichkeiten am ehesten zu finden sind,“ sagte Surborg und warb für mehr Selbstverantwortung an der Basis. Mehr Entscheidungsrechte in Kirchengemeinde und Kirchenkreis setze jedoch weiterhin die Kontrollfunktionen der Kirchenleitung voraus.
Dem Wunsch vieler Gemeinden nach mehr Demokratie und Transparenz nehme die GOK auf. Nach der Wahl der Superintendentinnen und Superintendenten rege sie an, dieses Verfahren auch auf das Amt der Landessuperintendenten und anderer kirchenleitender Organe auszuweiten.
3. Neue Wege öffnen
„Was wir heute tun, entscheidet, wie die Welt morgen aussieht“, zitierte GOK-Vorstandsmitglied Surborg Boris Pasternak. Auf die Kirche übertragen, hätten Sparbeschlüsse direkte Auswirkungen auf das Bild der Kirche von Morgen. Phantasievolle Gemeindearbeit, ein partnerschaftlicher Umgang der haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiter und lebendige Arbeitsformen statt einer Pastorenkirche vergangener Jahrhunderte seien wichtige Zukunftsaspekte.
Als weitere Themen, die der GOK-Synodalgruppe „am Herzen liegen“, nannte Surborg die erneuerte Gemeinschaft von Männern und Frauen. Erfahrungen aus der feministischen Theologie sollten in das gemeindliche Leben einfließen. Die Dekade zur Überwindung von Gewalt müsse noch stärker in den Gemeinden verankert werden. Die Einrichtung des „Runden Tisches Homosexualität“ werde von seiner Gruppe eindeutig unterstützt und ein für alle tragfähiges Ergebnis sei mehr als wünschenswert, meinte der Vertreter der GOK.
Angesichts der Veränderungen bei Lebenspartnerschaften im staatlichen Bereich, sei es für Kirche wichtig, ihre Gesprächsfähigkeit nicht zu verlieren und als weltfremd und verknöchert dazustehen.