Startseite Archiv Bericht vom 21. Februar 2002

Landesbischöfin : „Volkskirche nicht zur Disposition stellen"

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"Volkskirche und Kirchensteuersystem sollten nicht leichtfertig zur Disposition gestellt werden." Dies sagte die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann (Hannover) in ihrem Bericht, den sie jetzt vor der in Hannover tagenden Landessynode erstattete.
Die Volkskirche sei eine Chance, "mitten im Volk Kirche zu sein und Kirche für das Volk zu sein". Diese Form der kirchlichen Existenz ermögliche es, mitten in der Gesellschaft relevant zu wirken. In dieser Gesellschaft suchten Menschen, so die Theologin, auch heute nach Religion. Die große Frage sei, ob Christinnen und Christen in diesem Land ihren Glauben so in Worte fassen könnten, dass er die Menschen unmittelbar angehe. Es werde darauf ankommen, in der individualisierten Gesellschaft zu sagen, "was ich glaube und was mich trägt". Die gesellschaftliche und politische Dimension der Kirche gehöre zu ihrem Auftrag in einer von Gott geschaffenen Welt, denn Christinnen und Christen seien "Haushalterinnen und Haushalter", die Gott rechenschaftspflichtig seien. Die Kirche dürfe nicht selbstbezogen auf ihre eigenen Fragen starren, sondern müsse als Kirche in der Gesellschaft einen Beitrag leisten.
Mit Blick auf die Kirchensteuer führte Käßmann aus, diese stelle die größte Finanzierungskraft dar. In diesem Zusammenhang betonte die Bischöfin, dass die Kirchensteuer ja durchaus eine freiwillige Abgabe der Gemeindeglieder sei. Freilich sei es auch notwendig, kreativ finanzielle Spielbeine zu finden. Aber das "Standbein Kirchensteuer" sollte nicht leichtfertig aufgegeben werden.