Drei Synodale im DIALOG-Interview
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Seit Mittwoch trifft sich in der Henriettenstiftung Hannover die 23. Synode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Die landeskirchliche Mitarbeiterzeitschrift "Dialog" fragte drei der 100
Mitglieder nach Ihrer Motivation.
1. Sina Schwedow
Studentin der Religionspädagogik und Vorsitzende der Evangelischen Jugend Hannover, mit 22 Jahre jüngste Synodale der Landeskirche
Dialog: Waren Sie überrascht, als Sie in die Synode berufen wurden?
Schwedow: Damit gerechnet habe ich nicht, weil es ja viele Vorschläge gab. Aber ich habe mich natürlich gefreut.
Dialog: Wussten Sie zu diesem Zeitpunkt schon, wie die Synode arbeitet?
Schwedow: Ich hatte im Vorfeld schon ein Gespräch mit dem Stadtjugendpastor in Hannover, der mir von der Synode erzählt hat. Ich kenne auch Synodale. Darum habe ich mich bereit erklärt, mich für eine Berufung vorschlagen zu lassen.
Dialog: Gremienarbeit gilt bei vielen jungen Leuten als langweilig. Bei Ihnen auch?
Schwedow: Überhaupt nicht. Als Vorsitzende der Evangelischen Jugend Hannover mache ich eine ganze Menge Gremienarbeit. Natürlich gibt es Zeiten, wo es ein bisschen trocken ist, aber das gehört dazu. Ich finde diese Aufgabe total bereichernd und lerne durch ehrenamtliche Arbeit oft mehr als im Studium.
2. Werner Wasmuth
Pastor und Leiter der Evangelischen Gemeindeakademie Osnabrück, seit 1977 in der Synode und damit dienstältestes Mitglied, Sprecher der Gruppe „Lebendige Volkskirche“ (LVK)
Dialog: Herr Wasmuth, seit 25 Jahren gehören Sie der Synode an. Jetzt wollen Sie es noch einmal wissen.
Warum?
Wasmuth: Ich habe mich bereit erklärt, wieder zu kandidieren, weil ich Gruppensprecher bin und viele
bisherige Synodale ausgeschieden sind. Auch hat mich die kirchliche Basis in Osnabrück gebeten, wieder anzutreten.
Dialog: Was schätzen Sie an der Arbeit in der Synode?
Wasmuth: Das ist auch ein Grund, weshalb ich wieder kandidiert habe: Über die Gruppengrenzen hinweg habe ich eine Gemeinschaft erlebt, die vorbildlich ist im Blick auf Engagement und Vertrauen zueinander. Man ringt um Lösungen, die von einer großen Mehrheit getragen werden können.
Dialog: Was ist für die kommenden sechs Jahre ihr besonderes Anliegen?
Wasmuth: Dass die evangelische Kirche wieder stärker ihre Rolle findet im Sinne einer protestantischen Erinnerungskultur gegen die Religionsvergessenheit, die heute zu spüren ist. Dass wir Ideen entwickeln, den Glauben so weiterzugeben, dass seine Aktualität
erkannt wird. Die Religionsvergessenheit reicht bis in die Kirchen hinein. Dabei haben wir in unserer Tradition wirklich Schätze zu heben.
3. Regina Kobe
Hausfrau und Porzellanmalerin aus Hage-Berum in Ostfriesland, hat die weiteste Anreise zur Synode.
Dialog: Frau Kobe, wie lange sind Sie zur Synode unterwegs?
Kobe: Viereinhalb Stunden mit der Bahn, dreieinhalb mit dem Auto. Je nachdem, wieviel Stau ist. Mit dem Auto ist es manchmal etwas mühsam, weil ich es mir mit meinem Mann teile.
Dialog: Wie oft werden Sie fahren?
Kobe: Man hat mir gesagt, etwa 20-mal im Jahr einschließlich Ausschuss-Sitzungen.
Dialog: Ist das nicht ganz schön aufwändig?
Kobe: Das gebe ich zu. Aber ich mache es gerne.
Dialog: Was reizt Sie an der Synode?
Kobe: Ich bin seit 20 Jahren in der Gemeindearbeit und im Kirchenkreis aktiv. Wenn man bestimmte Ämter hat, geht es immer weiter aufwärts. Solange die Kirche einen ruft, soll man nicht Nein sagen.