Bericht des Landessynodalausschusses
Die Darstellung der Archivmeldungen wird kontinuierlich verbessert. Sollten Sie Fehler bemerken, kontaktieren Sie uns gerne über support@systeme-e.de
Erster großer Tagesordnungspunkt der Landessynode war wie gewohnt der Bericht des Landessynodalausschusses (LSA) über den Zeitraum seit der letzten Synodensitzung im Frühjahr. Der LSA-Vorsitzende Jörn Surborg (Hildesheim) blickte dabei auf die kirchliche Arbeit für und mit Geflüchteten.
„Vor 40 Jahren haben wir Millionen Flüchtlinge in Deutschland aufnehmen müssen und können. Wenn man dann hört, mit welcher Frechheit auch offizielle Stellen heutzutage Flüchtlinge behandeln, dann ist das beschämend“, so Surborg. Heute stünden vor allem die Schwierigkeiten, die die Arbeit mit sich bringe, im Fokus. Am mangelnden Geld und am fehlenden Engagement liege dieses auf keinen Fall. Finanzielle Förderung und ehrenamtliches Engagement hätten bereitgestanden und seien immer noch da. Bedauerlich, so Surborg, sei aber beispielsweise die Unsicherheit in Blick auf die Zahlungsnotwendigkeit von Bürgschaften für Geflüchtete, wovon unter anderem eine Kirchengemeinde im Kirchenkreis Wolfsburg betroffen sei. Aber auch wer nicht gebürgt habe, sondern sich anders engagiert hätte, „merkt, dass die Auseinandersetzung über den Umgang mit Flüchtlingen in das politische Feld geraten ist.“
Politische Parteien, allen voran die Alternative für Deutschland (AfD), vermischten Aspekte, die nichts miteinander zu tun hätten. Jörn Surborg kritisierte hier die letzte Bundestags-Rede des Fraktionsvorsitzenden der AfD im Bundestag, Alexander Gauland. Die Bereitschaft, auch Stimmen außerhalb des eigenen Resonanzraums wahrzunehmen, nehme ab. Wer aber spreche in der notwendigen Lautstärke und Deutlichkeit aus, dass es „Wahnsinn ist, Menschen nach Afghanistan oder Syrien abzuschieben?“. Ein Großteil der Geflüchteten werde hierbleiben, machte der Vorsitzende des LSA deutlich. Gegen den gesellschaftlichen „Klimasturz“ (Ministerpräsidenten Stephan Weil) müsste die Kirche ihre Stimme erheben. Mit einem zweistelligen Millionenbetrag habe sich die Landeskirche in diesem Aufgabenfeld engagiert und werde das, so Surborg, auch in Zukunft tun. Die begonnenen Aktivitäten hätten sich bewährt und dazu beigetragen, die Herausforderungen in der Arbeit mit Geflüchteten zu bewältigen.
Das Bündnis aus Landespolitik, Gewerkschaften und Kirchen „Niedersachsen packt an“ arbeite vorbildlich, so Surborg weiter. Es sei aber auch klar, dass Integration einen „langen Atem“ brauche, sodass im Haushalt 2019 zwei Millionen und im Haushalt 2020 1,5 Millionen für die Arbeit zur Verfügung gestellt werden sollen.
Surborg ging weiter auf die Erprobung einer sogenannten „Doppelspitze“ im Superintendentenamt im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld ein. Sie habe sich bewährt, so Surborg. Allerdings müsse jeweils vor Ort und mit Blick auf die handelnden Personen geschaut werden, wie eine Doppelspitze in der Leitung eines Kirchenkreises aufgestellt sein müsse.
Mit mehreren Hinweisen auf die später auf der Tagung anstehenden Beratungen für den landeskirchlichen Haushalt 2019/2020 schloss Jörn Surborg seinen Bericht.