Startseite Archiv Bericht vom 28. November 2012

Bischofsbericht II

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Für mehr geistliche Gestaltungsräume innerhalb der Landeskirche plädierte Ralf Meister in seinem Bischofsbericht. Vor den Synodalen des in Hannover tagenden Kirchenparlaments sprach er sich für Freiräume aus, in denen „geistliche Leidenschaft“ sich entfalten könne. Als Beispiele seiner in den letzten Monaten stattgefundenen Besuche in Kirchenkreisen und –gemeinden nannte er z.B. die Arbeit in kleinen Gemeinden. „Das hohe Maß der Selbstorganisation kleiner Gemeinden hat mich oft überrascht.“ So habe er bei seinen Besuchen in Schnedinghausen (Kirchenkreis Leine-Solling) und Klausheide (Kirchenkreis Emsland/Bad Bentheim) Gottesdienstprojekte kennengelernt, die sich aus der Leidenschaft am Gottesdienst und der Gemeinschaft mit anderen Christinnen und Christen entwickelt hätten. „Mich hat die Freiheit, die ich in den kleinen Gemeinden erlebte, so beeindruckt,dass ich beschlossen habe, in den kommenden Jahren in jedem Kirchenkreis eine Kirchengemeinde zu besuchen, die seit vielen Jahrzehnten von keinem Bischof oder keiner Bischöfin besucht worden ist, um dort Gottesdienst zu feiern. Ich möchte würdigen, dass das Kleine oftmals eine besondere Treue und Stärke des Glaubens besitzt und manchmal überraschende Wege geht, von denen wir etwas lernen können“, so der leitende Geistliche.

In dieser Linie sieht Meister auch den Beschluss des Bischofsrates, künftig Prädikantinnen und Prädikanten nicht nur mit dem Recht der freien Wortverkündigung , sondern auch mit der Leitung von Abendmahlsfeiern zu beauftragen. Der Bedarf habe eindeutig zugenommen. „Keinesfalls soll die Zahl der Abendmahlsgottesdienste in den Gemeinden reduziert werden, weil weniger Pastorinnen und Pastoren zur Verfügung stehen. Im Gegenteil: Wir möchten Gemeinden zur Feier des Abendmahls ermutigen, und es erscheint angemessen, in Zukunft keine Einzelfallentscheidungen mehr zu treffen, sondern alle Prädikantinnen und Prädikanten mit der Leitung von Abendmahlsfeiern zu beauftragen.“

Das Projekt „Neuland – Kirchenmusik an ungewöhnlichen Orten“ sei für ihn ein weiteres Beispiel für geistliche Gestaltungsräume in diesem Jahr gewesen. „Von April bis Juli hat die Kirchenmusik sich herausgewagt aus ihren angestammten Orten. Entscheidend waren der Mut, das Herauswagen, die Freude am Experimentieren und der Freiraum, den das Jahr der Kirchenmusik solch kreativen Ausflügen ermöglichte.“

Der bereits ausgebuchte Kongress „Kirche 2“ fand im Bericht von Landesbischof Ralf Meister eine besondere Erwähnung. „Ich freue mich, dass mehr als 1.000 evangelische und katholische Christinnen und Christen gemeinsam Antworten suchen wollen, wie eine Kirche der Zukunft aussieht“, so Meister.

Der Kongress „Kirche2 – Gib Kirche deine Farbe“ findet vom 14. Bis 16. Februar 2013 in Hannover statt. Angeregt durch die Erfahrungen der anglikanischen Kirche in Großbritannien wird mit Referenten aus dem In- und Ausland in insgesamt 23 Foren und 60 Workshops an praktischen Beispielen für die Zukunft gearbeitet werden.