Startseite Archiv Bericht vom 28. November 2012

Evaluation des Aktenstücks 98

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Der Vorsitzende des Landessynodalausschusses Jörn Surborg (Wolfsburg) stellte der Landessynode die Evaluation des Aktenstücks 98 vor, die der Landessynodalausschuss vorgenommen hat.

Im Aktenstück 98 hatte die 23. Landessynode im Jahr 2005 weitreichende Kürzungen in allen kirchlichen Arbeitsbereichen beschlossen um angesichts sinkenden Kirchensteuereinnahmen die kirchliche Handlungsfähigkeit langfristig zu sichern.

Surborg betonte in seinem Resümee, dass die 24. Landessynode die Beschlüsse aus dem Aktenstück 98 auf der einen Seite konsequent umgesetzt hätte. Auf der anderen Seite seien aber auch Anpassungen vorgenommen worden, wenn das notwendig gewesen sei.
Die Intention der aktuellen Synode stimme dabei mit der Intention des Aktenstücks 98 überein: Es müsse eine handlungsfähige, lebendige und mutige Kirche für die Zukunft erhalten werden.

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Jörn Surborg (Wolfsburg) meldet sich als Vorsitzender des Ausschusses für Öffentlichkeit, Medien und Kultur zu Wort.   Bild: Jens Schulze

Dem Bericht Surborgs lagen Arbeitsergebnisse mehrere Synodenausschüsse zugrunde, die sich für ihren Aufgabenbereich die Auswirkungen des Aktenstücks 98 überprüft und Folgerungen für die Zukunft erarbeitet haben.

Die Ergebnisse unterteilte der Vorsitzende des Landessynodalausschusses in zwei Kategorien. Es gebe Bereiche, in denen noch die aktuelle Synode, deren Amtszeit im Jahr 2013 endet, Entscheidungen treffen müsse.

Surborg hob hier den sich andeutenden Nachwuchsmangel an Theologinnen und Theologen hervor. Zweites Thema sei für ihn die Frage, ob angesichts des Nachwuchsmangels die Stellenkürzung nicht grundsätzlich eingestellt werden müsse. Für den Landessynodalausschuss lehnte Surborg diesen Kürzungsstop ab mit dem Hinweis, dass es sinnvoller sei, bei jeder Haushaltsberatung konkret zu schauen, wo Anpassungen möglich und nötig seien. Die Flexibilität von kirchlichen Strukturen würde ebenfalls noch die aktuelle Synode beschäftigen.

Für weitere Themen empfahl er eine Weitergabe an die kommende Synode, die sich im Jahr 2014 konstituiert. Diese müsse unter anderem entscheiden über die Fortführung der Evangelischen Zeitung und die Stärkung der Partizipationsmöglichkeiten von Jugendlichen in der Kirche. Auch der Ausbau der Qualifizierung von Ehrenamtlichen angesichts der zurückgehenden Zahl von Pastorinnen und Pastoren und der Fachkräftemangel in der Diakonie würde das künftige Kirchenparlament beschäftigen.
Im Januar 2013 werde es eine zweitägige Tagung in Loccum geben, bei der Mitglieder kirchenleitender Gremien mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kirchengemeinden und Kirchenkreisen über die landeskirchliche Zukunftsthemen diskutieren würden.

Insgesamt zog Surborg ein positives Fazit des Aktenstücks 98. Bei allen Herausforderungen, die die Umsetzung mit sich gebracht habe, sei der Tag der Verabschiedung ein guter Tag gewesen.

In der Aussprache äußerte Dr. Fritz Hasselhorn (Sulingen) als Vorsitzender des Querschnittausschusses „Strukturen zukunftsfähig machen“ Kritik an der zunehmenden Aufsplittung von Pfarrstellen in Viertel- und halbe Stellen. Diese führe zu einer Vervielfachung des Zeitwaufwands für Gremien- und Verwaltungsarbeit. Zugleich plädierte er dafür, dass Kirchengemeinden auch bei Zusammenlegung in Form von Kirchspielen selbstständige Kirchengemeinden bleiben könnten.

Bernd Rossi (Elze), Mitglied im Jugendausschuss, regte an, künftig besonders Projektstellen daraufhin zu überprüfen, ob es Sinn mache, sie langfristig zu erhalten.

Kritik an den Überlegungen, die Anstellungsträgerschaft von Pastorinnen und Pastoren künftig auf Kirchenkreise zu übertragen, äußerte Gerd Bohlen (Rhauderfehn) als Vorsitzender des Ausschusses für Theologie, Kirche und Mission. Diese epochale Veränderung kirchliche Strukturen möge im Einzelfall wie im Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg sinnvoll sei. Eine Generalisierung sehe er jedoch sehr kritisch.

Dr. Hasselhorn führte in seiner Erwiderung aus, dass es bei der Verlagerung von Pfarrstellen auf die Kirchenkreisebene zunächst nur um eine Erprobung auf Zeit gehen würden. Zuvor müsse der Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg aber einen entsprechenden Antrag stellen.

Bohlen regte weiter er an, dass die Synode im kommenden Jahr sich noch einmal mit den beschlossenen Kürzungen für das Evangelisch-lutherische Missionswerk in Hermannsburg und deren Auswirkungen beschäftigen solle.

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Gerd Bohlen, Superintendent in Rhauderfehn.   Bild: Jens Schulze

Oberlandeskirchenrätin Dr. Kerstin Gäfgen-Track, die im Landeskirchenamt für Konfirmandenarbeit zuständig ist, machte vor dem Plenum auf die neue Kampagne der Landeskirche für die Konfirmandenarbeit aufmerksam. Es sei inzwischen so, dass für die Teilnahme an der Konfirmandenarbeit intensiv geworben werden müsse.

Dazu sei mit einer Agentur neues Material entwickelt und eine Internetseite freigeschaltet worden.