Landesbischof Friedrich: "Den guten Weg der Ökumene weiter gehen"
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Hannover – Als „ökumenische Erfolgsgeschichte“ hat der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), den interkonfessionellen Dialog der letzten Jahrzehnte bezeichnet. In seinem Grußwort vor der Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers sagte er am 29. November, wer dies zu Beginn des 20. Jahrhunderts vorausgesagt hätte, wäre als Traumtänzer verlacht worden. Die ökumenischen Erfolge dürften werden als selbstverständlich erachtet noch vergessen werden.
Der bayerische Landesbischof nannte in diesem Zusammenhang u. a. Vereinbarungen wie die Leuenberger Konkordie, die Basis für die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, Vereinbarungen mit der Evangelisch-methodistischen Kirche, der Altkatholischen Kirche, der anglikanischen Kirche von England, den Mennoniten sowie die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre zwischen dem Lutherischen Weltbund und der römisch-katholischen Kirche. Diese „wären nicht möglich gewesen, ohne die Atmosphäre des Vertrauens und die Gemeinschaft im Glauben zwischen den Gemeinden und den Christinnen und Christen in den getrennten Kirchen“.
Ungeachtet aller Rückschläge, die es tatsächlich gebe, „befinden wir uns in einer einmaligen ökumenischen Situation mit vielen Chancen“, so der Leitende Bischof. Er bekräftigte, dass die Ökumene den Kirchen von Christus her aufgetragen sowie um der Menschen willen geboten sei. Dabei denke er vor allem an Menschen in konfessionsverbindenden Ehen und Familien, die gemeinsam zum Abendmahl gehen wollten, sowie an Menschen in der Diaspora, wo nicht an jedem Sonntag ein evangelischer beziehungsweise katholischer Gottesdienst angeboten werde. Diese Menschen seien den Kirchen anvertraut, „um dieser Menschen willen ist Ökumene eine seelsorgerliche Notwendigkeit“.
Johannes Friedrich bekräftigte das lutherische Verständnis von kirchlicher Einheit, wie es im Augsburger Bekenntnis aus dem Jahre 1530 definiert sei. Dieses wende sich „ausdrücklich gegen eine Einheitsvorstellung, die gleichförmige Zeremonien oder institutionelle beziehungsweise strukturelle Einheit verlangt“. Er appellierte an die ökumenische Verantwortung aller Kirchen, den „guten Weg der Ökumene weiter zu gehen“. In der gegenwärtigen Phase, in der von manchen von einer Krise der Ökumene gesprochen werde, „braucht es gerade jetzt einen langen Atem und Gesprächsbereitschaft auf allen Seiten“.
Ökumenische Verantwortung geht für den Leitenden Bischof der VELKD aber über die Struktur der Dialoge hinaus. Die Kirchen seien immer wieder zur gemeinsamen Verkündigung und Bezeugung des Evangeliums für die Menschen heute verantwortlich. Diesem Ziel habe die Ökumene zu dienen und daran habe sie sich messen zu lassen. Ökumene könnte dann eine gemeinsame Auseinandersetzung mit Religion in unserer Gesellschaft sein und der Frage, was der moderne Mensch suche, was seine religiösen Fragen und Probleme seien. Dieser Herausforderung müssten sich alle Kirchen stellen und ökumenisch verantwortlich antworten.
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Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist ein Zusammenschluss von acht Landeskirchen. Ihr gehören an: Bayern, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen, Schaumburg-Lippe und Thüringen. Die VELKD repräsentiert rund 10,4 Millionen Gemeindeglieder. Leitender Bischof ist Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), Landesbischof Hermann Beste (Schwerin) sein Stellvertreter. An der Spitze des Lutherischen Kirchenamtes in Hannover steht Präsident Dr. Friedrich Hauschildt.
Quelle: www.velkd.de