Bericht zu Ökumene und Corona
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Die Coronakrise habe alle kalt erwischt, so Oberkirchenrat Dirk Stelter, aber Christinnen und Christen hätten von Anfang an über den eigenen Tellerrand hinausgeschaut: "Die Pandemie ist ein Lackmustest für Nächstenliebe".
Die weltweite Gemeinschaft der Kirchen hätte sich bereits vor der Krise bewährt und das ökumenische Beziehungsgeflecht, in das die Hannoversche Landeskirche eingebunden ist, sei stabil. "Unsere Geschwister in den Partnerkirchen haben bereits im Frühjahr in der Fürbitte an uns gedacht, als die Pandemie bei ihnen noch kein Thema war."
Die Coronakrise treffe die christlichen Kirchen aber in sehr unterschiedlicher Weise, je nachdem, welche Gesundheits- und Sozialsysteme in den jeweiligen Ländern etabliert seien. Um finanziell helfen zu können, hat die Landeskirche gemeinsam mit Missionswerken und Spenden laut Stelter rund 560.000 Euro zur Verfügung gestellt. Zudem würden einzelne Kirchenkreise ihren Partnerkirchen helfen - beispielsweise die Kirchenkreise Melle-Georgsmarienhütte, Bramsche und Pirna, die innerhalb kurzer Zeit im Sommer 30.000 Euro für Lebensmittel in Südafrika sammeln konnten.
Im Bereich der Kommunikation, so der Theologe, habe sich gezeigt, dass durch die digitalen Medien kontinentübergreifend der Austausch aufrecht und teilweise sogar intensiviert werden konnte. Durch Videokonferenzen seien punktuell neue Zielgruppen erschlossen worden, gleichzeitig habe aber auch eine Exklusion stattgefunden. "Denn digitale Kommunikation setzt eine verlässliche Elektrizität und verlässliches Internet voraus. Das aber ist nicht überall gegeben – wie in Teilen Äthiopiens, Indiens und Südafrika."
Länderübergreifend sei zu beobachten, dass Frauen von der Pandemie stärker betroffen seien als Männer. "Frauen verlieren häufiger ihre zumeist schlechter gestellten Anstellungen, zu Hause müssen sie mehr leisten. Zusätzlich ist eine Zunahme körperlicher Gewalt gegenüber Frauen festzustellen."
Auf Antrag des Synodalen Dr. Jörg Zimmermann (Sprengel Lüneburg) wird der Bericht zur weiteren Beratung an den Ausschuss für Mission und Ökumene weitergeleitet.