Startseite Archiv Nachricht vom 26. November 2020

Friedensorte sollen verstetigt werden

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Oberkirchenrat Dirk Stelter hat über die Entwicklung der mittlerweile acht Friedensorte in der Landeskirche berichtet, auf die „andere Landeskirchen mit Hochachtung und Bewunderung“ blicken, wie er eingangs betonte. Ein Bericht über Friedensarbeit vor dieser Synode sei daher ein wenig wie „Eulen nach Athen tragen“, erinnert Dirk Stelter.

Denn auf der VII. Tagung der 25. Synode im November 2016 in der Friedensstadt Osnabrück hatte die Landessynode einstimmig beschlossen, zu einer „Kirche des gerechten Friedens“ zu werden und „innerhalb der Hannoverschen Landeskirche besondere Orte als geistliche und kommunikative Zentren für die Themen des gerechten Friedens auszubauen“. Für diese Friedensorte hatte die Synode bei ihren folgenden Tagungen im Mai und November 2017 jeweils 600.000 Euro zur Verfügung gestellt. Diese Finanzierung der Friedensorte endet im Dezember 2021. „Die Entscheidung über die Zukunft der Friedensorte liegt also bei dieser Synode“, so Stelter, der sich für eine Verstetigung der Friedensarbeit u.a. mit den folgenden Argumenten aussprach: 

- Friedensorte verbinden hochkarätige Expertise mit einem Bildungs- und Begegnungsangebot insbesondere für junge Menschen.
- Sie sind Scharnierstellen und Dialogflächen für gesellschaftliche Bewegungen wie „Fridays for Future“ und „Black Lives Matter“. 
- Gerade angesichts bedenklicher aktueller Entwicklungen wie Populismus, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Polarisierung und (mit Covid-19 hochkochende) Verschwörungsmythen leisten die Friedensorte einen Beitrag, sprach- und handlungsfähig zu bleiben.
- Die Friedensorte sind Leuchttürme für das gesellschaftliche Engagement einer Kirche, die auch tut, was sie predigt. 
- Sie werden von interdisziplinären und multiprofessionellen Teams geleitet. 

„Wir leben in einer Zeit, die fachkundiges, friedensstiftendes Wirken aus christlicher Motivation braucht. Dafür stehen die Friedensorte“.

Die acht Friedensorte in der Landeskirche sind: der Friedensort2go Hermannsburg, „Lernen eine Welt zu sein“ im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt, das Anne-Frank-Haus Oldau, Osnabrück, die Gedenkstätte Lager Sandbostel, das Antikriegshaus Sievershausen, die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld und die Woltersburger Mühle. Dirk Stelter appellierte an die Kirchenkreise, die Expertise der Friedensorte abzurufen.

In der Aussprache hob der Synodale Dr. Zimmermann (Sprengel Lüneburg) die Bedeutung der Arbeit der Friedensorte und die Information darüber in die Synode, aber auch in die Kirchenkreisen hervor. Die Synodale Dr. Köhler (Sprengel Hildesheim-Göttingen) erläuterte weitere Schritte. So wird der Ausschuss für Mission und Ökumene zu Jahresbeginn 2021 alle Friedensorte besuchen, evaluieren und der Synode im Sommer 2021 berichten. Die Notwendigkeit der Arbeit der Friedensorte als Gegenpol zu rechten Initiativen unterstrich die Synodale Franziska Baden (Sprengel Lüneburg) aus ihrer Perspektive und in ihrem Kirchenkreis.

Der Zwischenbericht wurde auf Antrag des Synodalen Dr. Zimmermann (Sprengel Lüneburg) dem Ausschuss für Mission und Ökumene zur weiteren Beratung überwiesen.