Bischof Meister: „Systemrelevanz ist Unwort des Jahres“
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Für Ralf Meister, Bischof der Hannoverschen Landeskirche, ist das Wort „Systemrelevanz“ das Unwort des Jahres 2020. So sei der Kirche von verschiedenen Seiten attestiert worden, sie habe „keine Systemrelevanz“.
„Was wir von Anfang an getan haben, war vorrangig orientiert am Schutz der Bevölkerung und der Begleitung der verletzlichen und sorgenden Menschen. Das war und ist notwendig und richtig. Dennoch liegt darin auch eine Gefährdung. Die Botschaft, welche die Kirche verbreitet, ist nicht einzig die Nächstenliebe und die diakonische Haltung der Barmherzigkeit.“ Kirche leite auch zu einer „Lebenskunst“ an, die helfe, mit Verletzlichkeit und Sterblichkeit umzugehen. „Diese Ambivalenz, dass unser Glauben nicht nur Kontingenz- und Krisenbewältigung ist, sondern uns in der Nachfolge Christi leben und sterben lässt, fordert mich immer wieder heraus“, bekannte der leitende Geistliche.
Dies sei auch der Grund gewesen in ökumenischer Verbundenheit am letzten Sonntag, dem Ewigkeitssonntag, im Hildesheimer Dom einen Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen zu feiern. „Unser Leben als sterbliches und verletzliches bleibt ein vorläufiges.“