Startseite Archiv Nachricht vom 25. November 2020

„Klimaschutz ist eines der dringlichsten Probleme unserer Zeit"

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Um auf dem Weg zu einer klimaneutralen Landeskirche deutlicher voranzukommen als bisher, empfiehlt der Umwelt- und Bauausschuss unter Vorsitz von Dr. Bettina Siegmund eine Steigerung der bisherigen Anstrengungen und ein stärkeres strategisches Vorgehen.

Konkret gehe es, so die Synodale aus dem Sprengel Ostfriesland-Ems in ihrer Einbringungsrede vor der Synode, beispielsweise um regelmäßige Schulungsangebote von Haupt- und Ehrenamtlichen, eine gute Vernetzung aller Akteure, aber auch einen langfristigen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger.

"Das höchste Einsparpotenzial besteht derzeit bei den gebäudebedingten CO2-Emissionen. Die größte Auswirkung liegt vermutlich bei der nachhaltigen Beschaffung", so Siegmund. Der bisherige Rückgang der Emissionen um 30 Prozent in den Jahren von 2005 bis 2015 sei zwar vielversprechend, um aber das gesetzte Ziel von einer CO2-Reduktion von 30 Prozent bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 2015 zu erreichen, sollte bereits jetzt möglich rasch mit einer Umstellung der Heizungssysteme begonnen werden. "Spontane Erneuerungen von Wärmeerzeugern ohne eingehende strategische Planung sind zukünftig unbedingt zu vermeiden."

Vielmehr müsse in den Kirchenkreisen durch das Gebäudemanagement Strategien entwickelt werden, „den gesamten Bestand an Heizungsanlagen nach Möglichkeit auf erneuerbare Energieträger umzustellen.“ Damit dieser Umbau auf dem Energiesektor der Gemeinden möglichst zügig vorangeht, empfiehlt der Umwelt- und Bauausschuss, das jährliche Zuschüsse für den Einbau neuer Heizungen mit Nutzung von erneuerbaren Energieträgern in Höhe von 1,2 Millionen Euro von der Landeskirche bereitgestellt werden sollten.

Auch mit einem Anreizsystem für klimafaire und nachhaltige Veranstaltungen beschäftigte sich der Ausschuss in den letzten Monaten. Diesen Aspekt des Klimaschutzes benannte Torben Salm (Sprengel Hildesheim-Göttingen) deutlich in seiner Einbringungsrede, wobei der Schwerpunkt auf Maßnahmen von Kinder- und Jugendfreizeiten lag. Jährlich fänden, so Salm, hunderte von Freizeiten statt. Dafür könne durch Bezuschussungen ein Anreiz geschaffen werden, „in der Planung und Durchführung klimafaire Konzepte zu entwickeln und umzusetzen und den Aspekt der Nachhaltigkeit in Bezug auf Unterkunft, Anreise, Beschaffung und Programmgestaltung“ zu berücksichtigen.

Damit bereits Freizeiten im Sommer 2021 bezuschusst werden könnten, sollte der Aufwand für die Beantragung und Abrechnung eines solchen „Klimafairen Zuschusses“ für Kinder- und Jugendfreizeiten möglichst gering sein, so der Wunsch des Ausschusses. Für die Haushaltsjahre 2021 und 2022 sollte die Landeskirche für diesen Zweck Mittel in Höhe von 90.000 € zur Verfügung stellen.

Um die selbst gesteckten Klimaschutz-Ziele zu erreichen, sei darüber hinaus zu diskutieren, „inwieweit ein landeskirchliches Klimaschutzgesetz einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen leisten kann oder ob die bisherige Strategie der Motivation, Förderung und Information zielführender ist“, so der Bericht des Umwelt- und Bauausschusses.