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Jugendausschuss

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„Warum brauchen wir eine Jugendsynode?“, fragte Bernd Rossi (Elze) als er den Zwischenbericht des Jugendausschusses vorstellte. „Wir können zwar kognitiv verstehen, was die Jugend bewegt. Aber wir können es nicht nachfühlen.“ Deshalb soll im November 2015 erstmalig eine Jugendsynode stattfinden.

Im Zwischenbericht aus dem Jugendausschuss stellte Bernd Rossi eine sehr detaillierte Konzeption vor. Die Jugendsynode soll alle drei Jahre tagen und mit der Landessynode verknüpft werden. Man dürfe nicht „nebeneinander her tagen“, sagte Rossi. Nach einem Abend der Begegnung sollen alle Synodalen am Vormittag in Arbeitsgruppen zusammenarbeiten. Am Nachmittag folgt eine Plenartagung. Die offizielle Synodentagung müsse dabei unterbrochen werden.

Momentan läuft die Vorbereitung unter dem Titel: „Kirche lebt vom Ehrenamt – wovon leben Ehrenamtliche in der Kirche?“ In den Arbeitsgruppen sollen Fragen zu Willkommenskultur, Beteiligungsformen und einer Stärkung des Ehrenamts behandelt werden.

Das Präsidium prüft, wie die Ergebnisse der Tagung in einen Synodenbeschluss umgewandelt werden können.

Als erster Termin komme in nächster Zukunft nur die Landessynode im November 2015 infrage. Im Haushalt 2015/16 sind 80.000 Euro für die Ausrichtung der Jugendsynode vermerkt. 76 Jugendliche sollen an dem kirchlichen Jugendparlament teilnehmen. Dabei entsendet jeder der sechs Sprengel elf Delegierte, die auf einer Vollversammlung der Evangelischen Jugend gewählt werden. Je zwei Vertreter werden von den Hochschulgemeinden und den Verbänden eigener Prägung gestellt. Voraussetzung ist, dass die Delegierten aus dem Bereich der Landeskirche kommen, unter 27 Jahre alt sind und sich kirchlich engagieren.

Dr. Fritz Hasselhorn (Sulingen) merkte an, dass es bereits zwei Vorläufersynoden gegeben haben muss. Ferner mahnte er, dass eine Vollversammlung der Evangelischen Jugend sehr schwierig sein könnte. Alternativ schlug er vor, die Delegierten der Jugendsynode auf Kirchenkreisebene wählen zu lassen.

Claas Goldenstein (Jugenddelegierter) versicherte, dass die Landesjugendkammer als Stimme der Evangelischen Jugend in der Lage sei, Delegierte für die Jugendsynode zu erreichen. Die Landesjugendkammer habe gute Erfahrungen mit der Auswahl von Delegierten und offenen Wahlmodi. Schließlich wolle man nicht nur die „Gremiensitzer“ erreichen. Goldenstein beruhigte: „Das ist gar kein Problem, wir bekommen das hin!“

Prof. Dr. Hanna Löhmannsröben (Wolfsburg) regte an, das Thema von einer innerkirchlichen Perspektive zu erweitern auch auf die Außenwirkung der Kirche. Jugendliche hätten eine ganz andere Wahrnehmung, die hier gebraucht werde.

Arend de Vires, geistlicher Vizepräsident im Landeskirchenamt, betonte die Rolle des Ehrenamts für unsere Gesellschaft. „Die Kirche leistet mit der Ausbildung und den Freiräumen der ehrenamtlichen Jugendarbeit einen wesentlichen Dienst an der Gesellschaft. Menschen, die in der Evangelischen Jugend den Umgang mit inhaltlichen Themen und mit Gremienarbeit gelernt haben, sind in der Lage, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen."

Dr. Detlef Klahr, Landessuperintendent im Sprengel Ostfriesland-Ems, lobte die Arbeit der Landesjugendkammer. Er hält es für ein „wunderbares Signal in der Diskussion um die älter werdende Gesellschaft, wenn wir die Jugendlichen beteiligen.“

Abt Horst Hirschler (Loccum) kritisierte das Thema der Jugendsynode: „Ehrenamt hat keinen Inhalt!“ Die Jugendsynode sollte eher fragen: Wofür brennt ihr? Was ist mit dem Glauben anzufangen?

Jonas Jakob Drude (Jugenddelegierter) stimmte zu, dass die Verknüpfung mit Inhalt stattfinden muss. Eine elementare Frage für die Jugend sei aber, wie Ehrenamt überhaupt noch möglich ist. Es müsse Raum für Jugendarbeit geben – nicht nur punktuell, sondern kontinuierlich.

Oberlandeskirchenrätin Dr. Kerstin Gäfgen-Track, im Landeskirchenamt zuständig für Bildung, Schule, Kinder und Jugend, plädierte dafür, dass Thema „Ehrenamt“ zu belassen. „Die Jugend hat dieses Thema gewählt. Es geht darum, ihnen auf Augenhöhe hier zu begegnen.“ Die Jugendlichen kämen nicht hier her um zu sagen, was sie denken, glauben, fühlen.

Rolf Bade (Hannover) pflichtete dem Jugenddelegierten Jonas Jakob Drude bei. Der zweite Teilsatz „Wovon leben Ehrenamtliche?“ biete Raum für Glaubeninhalte. Damit ließe sich das Evangelium verbinden. „Das ist ein starkes inhaltliches Thema.“