Bischofsbericht IV
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Als Mitglied der vom Deutschen Bundestag eingesetzten Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ nahm Bischof Ralf Meister Stellung zur dortigen gegenwärtigen Arbeit. Damit die Zivilgesellschaft bei den anstehenden Entscheidungen beteiligt werden könne, gehe es um eine „aktive Rolle der Gesellschaft“.
„Es geht um Beteiligungsmöglichkeiten, es geht um Beteiligungsrechte und auch um Mitbestimmungsmöglichkeiten.“ Aufgabe der Kirchen in diesem Prozess sei es, ein „geklärtes Freiheitsbewusstsein“ in die Diskussion einzubringen. „Geklärtes Freiheitsbewusstsein schöpft aus dem Glauben, dass alle Grenzziehungen zwischen Menschen und Systemen im Lichte der Gegenwart Gottes ihre Totalität verlieren.“
Über die Sachverhalte hinaus „haben wir angesichts des Atommülls es mit Endlichkeit, Vorläufigkeit und Irrtumsanfälligkeit zu tun“. Kein wie auch immer gefasstes Gesetz und auch kein Beteiligungsversprechen reiche daher aus, „ die Tragweite der zu treffenden Entscheidungen angemessen abzubilden.“ Er sehe seine Verantwortung als Leitender Geistlicher daher auch darin, im nächsten Jahr alle evangelischen Landeskirchen zu motivieren, die Endlagerfrage als eigenständiges Thema zu beraten. „Wir müssen eine Debatte bekommen, die viel breiter aufgestellt ist als nur in der interessierten Öffentlichkeit.“
So könne er sich eine Befragung der Kirchenmitglieder über den abschließenden Kommissionsbericht vorstellen, sagte Meister. „Das ist ein Thema, das uns als ganze Kirche angehen muss, nicht nur hier in Niedersachsen oder nur im Wendland.“
Bild: Jens Schulze