Startseite Archiv Bericht vom 26. November 2014

Aussprache zum Bischofsbericht

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In der Aussprache zum Bericht des Landesbischofs gingen die Synodalen vor allem auf die Ausführungen zum Thema Sterben und Tod ein. Dr. Jörg Zimmermann (Celle) setzte die angesprochenen Themen in Beziehung zur ärztlichen Diskussion. Die Einstellung von Patienten zu Fragen der Sterbehilfe verändere sich nach Informationen über die medizinischen Möglichkeiten der Schmerzbeherrschung, erläuterte der Arzt. Die Begleitung sterbenskranker Menschen koste in jedem Fall Zeit, die im Krankenhausalltag nicht da sei.

Dr. Bettina Siegmund (Leer) regte an, die Ausführungen des Landesbischofs zum Begräbnis als Anlass zu nehmen, die Zukunft kirchlicher Friedhöfe zu bedenken. Dass die Veränderungen der Trauerkultur für die Friedhofsträger finanzielle Probleme mit sich bringen, sah auch Gunda Dröge (Meppen), aber: „Der öffentliche Diskurs zu dem Thema ist eigentlich gar nicht so schlecht.“ Die Synodale wandte sich in dem Zusammenhang gegen das Verstreuen der Asche von Verstorbenen an beliebigen Orten, wie das in Bremen neuerdings möglich ist. Für die Kirche sah sie die „große Chance zur Verkündigung des Evangeliums“. Alwin Pfanne (Aurich) nahm Gelegenheit, den Pastorinnen und Pastoren für ihren Dienst im Trauerfall zu danken. Vom Trauerbesuch über den Trauergottesdienst bis zu späteren Besuchen bedeute dieser Dienst einen hohen Aufwand.

„Wir sollten das Thema intensiver diskutieren“, nahm Landesbischof Ralf Meister die zahlreiche Hinweise auf und fragte: „Welche Vorstellungen haben wir von Tod und Auferstehung?“ Auch mit einer Bibelarbeit könnte man sich einer Antwort nähern, regte Meister für eine künftige Tagung an.

Weitere Wortmeldungen der Kirchenparlamentarier bezogen sich auf einen Abschnitt unter der Überschrift Friedensethik. Der Synodale Surborg (Wolfsburg) erinnerte an die kontroversen Diskussionen über deutsche Waffenlieferungen in den Irak. Was friedensethisch geboten ist, sei heute schwieriger zu sagen als in früheren kriegerischen Auseinandersetzungen. Auch Eckart Richter (Osterholz-Scharmbeck) sprach sich angesichts des IS-Terrors für eine tiefer gehende Beschäftigung mit dem Thema aus.

Professor Dr. Florian Wilk (Göttingen) dankte dem Landesbischof ausdrücklich dafür, dass seinen Ausführungen zufolge die Verbundenheit mit dem jüdischen Volk Kritik etwa an der israelischen Siedlungspolitik nicht ausschließe. Mehrere Synodale berichteten, dass das Gespräch mit Juden nach der diesbezüglichen Verfassungsänderung der hannoverschen Landeskirche in Gang gekommen sei. „Der Dialog hat begonnen“, sagte etwa Christian Castel (Hildesheim).

Beifall gab es für die jetzt erschienene Handreichung für Gottesdienste zur Segnung eingetragener Lebensgemeinschaften, die der Landesbischof in seinem Bericht angesprochen hatte. Dr. Fritz Hasselhorn (Sulingen) dankte dem Bischofsrat für seine Arbeit an dem Werk. „Dass ich als schwuler Pastor das Heft in der Hand halten darf, erfüllt mich mit Stolz“, sagte der Synodale Mirko Peisert (Lehrte).