Bericht der Landesbischöfin: „Es geht darum, das rechte ethische Maß wieder zu finden“
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Am 27.11. hielt Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann ihren Bericht vor der Landessynode. Angesichts der Finazkrise setzte sie den Schwerpunkt in diesem Jahr auf das Thema Wirtschaft und forderte eine „Wirtschaft mit allen“:
Für die leitende Theologin der hannoverschen Landeskirche ist der Bereich der Wirtschaft kein isolierter Bereich der Gesamtgesellschaft, sondern funktioniert nur im Zusammenspiel von Politik, Kultur und Zivilgesellschaft. So nimmt die Bischöfin in ihrem aktuellen Bericht vor der Landessynode Stellung zur Finanzkrise und plädiert für eine „Ethik des Genug“ gegenüber einer „Ethik des ständigen Wachstums“. Die Kirchen haben sich nach ihren Worten für eine „Ökonomie des Lebens“ einzusetzen, die neben den Schwächsten in einer Gesellschaft, auch die Armen und Hungernden in der Welt sowie den Klimawandel mit im Blick haben muss.
„Den Staat nicht länger verächtlich zu machen, sondern als Element von Balance zu akzeptieren“, muss aus ihrer Sicht eine Konsequenz aus der Finanzkrise sein. Politik sei kein Appendix wirtschaftlicher Ziele und Interessen. Für die künftige Gestaltung des Finanzmarktes fordert Käßmann „gewissermaßen einen TÜV“, der unabhängig von den Geldinstituten die angebotenen Finanzprodukte prüfe.
Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann