Homosexualität und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften
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Runder Tisch bringt Annäherung, aber keinen Konsens
Ohne Konsens, aber mit einem besseren Verständnis für den jeweils anderen Standpunkt schloss der Runde Tisch zu Fragen der Homosexualität seine Arbeit ab. Das Gremium, das das Thema vom biblischen Zeugnis her anging, unterscheidet zwischen Grundaussagen der Bibel (z.B. zum Menschenbild nach 1. Buch Mose Kapitel 1-3) und Zeugnissen aus bestimmten geschichtlichen Zusammenhängen (z.B. zum Thema homosexueller Handlungen). Für entscheidend hält der Runde Tisch die Übereinstimmung in den Grundaussagen der biblischen Botschaft. Auf dieser Basis seien in Einzelfragen unterschiedliche Gewichtungen und Bewertungen möglich, ohne dass die Gemeinschaft der Kirche darüber zerbrechen müsse.
Die Synode nahm den Bericht zustimmend zur Kenntnis, beschloss, ihn den Gemeinden zuzuleiten und das Thema weiter zu diskutieren.
Vor knapp zwei Jahren war das Gremium auf Vorschlag von Landesbischöfin Dr. Käßmann von der 22. Landessynode eingesetzt worden. Erstmals vereinte dieser Runde Tisch neben Vertretern kirchenleitender Organe auch Personen aus Gruppierungen der Landeskirche, die zum Thema gegensätzliche Ansichten vertraten. In seiner Einbringungsrede hob der Leiter des Gremiums, Vizepräsident i.R. Kampermann, hervor, dass „weitgehend trotz verbliebener unterschiedlicher Standpunkte dennoch eine Annäherung gelungen ist“ und es erreicht worden sei, „einander als Gesprächspartner zu akzeptieren“.
Auf mehrheitliche Entscheidungen – z.B. zur Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften – verzichtete, so Kampermann, das Gremium bewusst – auch im Blick darauf, dass in den einzelnen Kirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Meinungsbildung noch im Fluss ist.