Startseite Archiv Bericht vom 28. November 2002

Bildung soll Schwerpunktthema werden

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„Die Landeskirche sollte das Thema Bildung zum Schwerpunktthema erheben“, heißt es im Zwischenbericht des Bildungsausschusses zur Situation des Religionsunterrichtes und des christlichen Bildungsbegriffs. Der Ausschuss ist nach den Worten des Vorsitzenden Rolf Bade mit der Landesbischöfin und dem Landeskirchenamt im Gespräch über eine künftige Schwerpunkttagung der Landessynode, zum Beispiel unter der Überschrift „Bildung ist mehr als Wissen – Bildung braucht Religion“. Die Kirche könne sich in Zukunft nicht nur auf die Sicherung des Religionsunterrichtes in der Schule konzentrieren, sondern müsse sich „aktiv und offensiv in die Diskussion um die Bildungsgesellschaft, nicht Wissensgesellschaft, einmischen“. Immer deutlicher zeige sich, dass „grenzüberschreitend geforscht, gedacht und gehandelt wird, um Geist, Natur, Expression, Individuum und Gesellschaft als Ganzes in den Blick zu nehmen“.

Trotz der besonderen Stellung des Religionsunterrichtes im Grundgesetz und seiner rechtlichen Absicherung auch im Niedersächsischen Schulgesetz sei der häufige Unterrichtsausfall sowie seine tatsächliche Behandlung in den Schulen im Vergleich zu anderen Fächern „ein Ärgernis“, beklagte der Vorsitzende des Bildungsausschusses. Der Religionsunterricht benötige „eine Lobby vor Ort“, die Zusammenarbeit zwischen Schule und Kirchengemeinde beziehungsweise Kirchenkreis sollte verstärkt werden.

Der Bericht ging außerdem auf die Gestaltung schulischer und außerschulischer Angebote anlässlich kirchlicher Feiertage ein. Die Reglungen für den letzten Reformationstag hätten Religionslehrkräfte und örtliche Kirchengemeinden „faktisch eher gehindert entsprechende Angebote zu machen, weil viele Schulen die Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme am Unterricht offen oder verdeckt aufgefordert haben“.

Die anschließende Aussprache ergab: Der Reformationstag sollte in Zukunft wieder ein „normaler Unterrichtstag“ sein, Kirche und Schule sollten am 31. Oktober allerdings dem Anlass entsprechende Angebote machen, auch Fächer übergreifend.