Startseite Archiv Bericht vom 28. November 2013

Bericht Vollversammlung Ökumenischer Rat

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Vor der Synode berichteten Dr. Andrea Fröchtling und Peter Borcholt als Teilnehmende aus der hannoverschen Landeskirche von der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Busan/Südkorea:

Unter dem Thema "Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden" kamen vom 30. Oktober bis 8. November dieses Jahres rund 4.000 Menschen aus den 349 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Busan in Süd-Korea zur zehnten Vollversammlung zusammen. Unter den Teilnehmern waren 850 Delegierte.

Darunter waren 16 Delegierte, sechs Berater und zwei Mitglieder des Zentralkomitees, die aus der EKD dorthin entsandt waren. Davon kamen vier aus der niedersächsischen Konföderation. Rund 120 Teilnehmer kamen aus Deutschland.

Am 28. und 29. Oktober 2013 fand eine Vorvollversammlung mit einem Vortreffen für Menschen mit Behinderungen statt. Dort standen die Themen Integration und Partizipation im Vordergrund.

Die zehntägige Vollversammlung verabschiedete unter anderem einen Aufruf zu einem weltweiten Pilgerweg für Gerechtigkeit und Frieden. Vertrautes verlassen und sich gemeinsam auf die Suche nach Lebensalternativen machen. Pilgerwege können zu Kreuzwegen und Protestwegen werden. Gemeinsam pilgern bedeute, dass der ganze Leib Christi unterwegs sei, wie Dr. Fröchtling den Aufruf zur Pilgerreise zusammenfasste. Das Zentralkomitee wird zur Umsetzung des weltweiten Pilgerweges inhaltliche Impulse zur Umsetzung im lokalen Kontext entwickeln.

Das Hauptthema der Tagung lautete „Gemeinsam für das Leben. Mission und Evangelisation in sich wandelnden Kontexten“. Die Verlautbarung dazu hatte einen trinitarischen Ansatz: Der dreieinige Gott als Schöpfer, Bewahrer und Erhalter des Lebens in seiner Welt sei unablässig am Werk. Das Wirken des Heiligen Geistes wird betont, der versöhnte Beziehungen mit allem geschaffenen Leben ermögliche. Herausgestellt wird die missionarische Spiritualität als eine sich wandelnde Spiritualität. Mission geschehe von den Rändern her, da Jesus solidarisch mit denen am Rand war.

Die Kirche wird als eine „Kirche unterwegs“ verstanden. Sie lebt von der Mission wie das Feuer durch das Brennen. In ihr gebe es einen Aufruf zur Evangelisation zur Erlösung der Welt und zur Ehre des dreieinigen Gottes. Das authentische Evangelium gründe in Demut und Respekt vor allen Menschen und gedeiht im Kontext von Dialog.

Das Asien-Plenum beschäftigte sich insbesondere mit den Themen Armut, Menschenhandel, Arbeitsmigration und Gewalt gegen Frauen.

Es wurden acht Präsidentinnen und Präsidenten der Weltregionen gewählt, 150 Mitglieder des Zentralkomitees, davon fünf aus der EKD. Zum ersten Mal hat dessen Vorsitz mit Agnes Abuom eine Afrikanerin inne.

Nach dem Rückgang der Finanzen sollen die Beziehungen unter den Mitgliedskirchen des ÖRK für die weitere Zusammenarbeit gefördert werden.

Der Synode wurde Einblick gegeben in den Verlauf der Vollversammlung und die religiöse Prägung Südkoreas. Dort leben 46,5 Prozent der Bevölkerung ohne Religion, 22 Prozenten seien Buddhisten, 29 Prozent Christen, davon sind 18,3 Prozent protestantisch und 10,9 Prozent römisch-katholisch. Außerdem gibt es in Südkorea Taoismus und Konfuzianismus.

Die christliche Präsenz geht auf die Mission der römisch-katholischen Kirche 1794 und auf die protestantische Mission 1880 zurück. Es habe vielfach Christenverfolgungen gegeben.

Seit 1948 hat sich die christliche Präsenz in den Süden verlagert. In den Jahren 1960 bis 1980 seien die Gemeinden stark gewachsen. Es entstanden sogenannte „mega churches“ für bis zu 15.000 Gottesdienstbesuchern. Das Christentum in Südkorea sei stark charismatisch geprägt. Nach den USA sind in Südkorea weltweit am meisten Missionare im Einsatz.