Startseite Archiv Bericht vom 26. November 2013

Trägermodelle für Kindertagesstätten

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Dr. Jörg Antoine, stellvertretender Direktor des Diakonischen Werk Hannovers e.V., skizziert die aktuelle Situation in der Landeskirche im Blick auf die Veränderungen der Trägerschaften der Kindertagesstätten. 2010 waren erst in elf Kirchenkreisen neue Trägermodelle umgesetzt worden. Heute sind es 34 der 49 Kirchenkreise (69,4%). Weitere elf Kirchenkreise befinden sich in ihren Planungsphasen.

Inzwischen haben sich zwei Modelle durchgesetzt, die Kirchenkreisträger- schaft und die Trägerschaft in Kirchengemeindeverbünden. Eine Ausrichtung auf diese zwei Grundmodelle sei daher folgerichtig und schaffe Klarheit, so Antoine.

Notwendig sei die Veränderung und die damit verbundene Konzentration der Trägerschaft nicht nur aus organisatorischen Gründen sondern resultiere auch aus den sich veränderden Rahmenbedingungen wie dem Rechtsanspruch auf Betreuungsplätze für Kinder unter 2 Jahren, der schwierigeren finanziellen Situation, dem Fachkräftemangel und nicht zuletzt dem demografischen Wandel.

„Wir müssen ein starker Verhandlungspartner gegenüber den Kommunen bleiben und gleichzeitig weiterhin deutlich als evangelische Einrichtungen in der Öffentlichkeit präsent sein“, beschreibt Antoine die zukünftigen Herausforderungen.

Ziel sei es die Kirchengemeinden mit den neuen Trägermodellen von den administrativen Aufgaben zu entlasten. Die Nähe der Kindertagesstätte zur Kirchengemeinde würde sich somit stärker auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren.

Die Sprengelfachbetratung der Kindertagesstätten wird abgeschafft. Diese Aufgabe wird zukünftig durch die pädagogischen Leitungen abgedeckt.

Es bleibe kritisch zu prüfen, wie die Situation der Einrichtungen sei, die nicht an den neuen Trägermodellen teilnehmen, so Carsten Wydora (Nienburg). Finanziellen Druck aufzubauen, um möglichst alle Einrichtungen zum Wechsel der Trägerschaft zu bewegen, sei nicht das adäquate Mittel.
Wydora mahnte, die Mehrbelastung auf der Leitungsebene sei keine vorübergehende in der Aufbauphase, sondern eine dauerhafte. Viele Arbeitsfelder seien hinzugekommen, wie die Personalentwicklung und -führung. Diese konnte bisher kaum in dieser Professionalität von den Kirchenvorständen wahrgenommen werden.

Elisabeth Weiss (Leine-Solling) kritisierte den aktuellen Betreuungsschlüssel in den Krippen von zwei Erzieherinnen/Erziehern pro 15 Kinder. Es brauche eine dritte Fachkraft, da eine sinnvolle pädagogische Bertreuung sonst nicht möglich sei. In zukünftigen Verhandlungen müsse dies verstärkt eingetragen werden, so Weiss. Die Synode stimmte diesem mehrheitlich zu.

Landessynodalausschuss, Diakonie- und Finanzausschuss sollen überprüfen, ob eine zeitliche Aufstockung der pädagogischen Leitung möglich ist, die sich an der Anzahl der zu betreuenden Einrichtungen ausrichtet.

Außerdem soll die Frage in den Ausschüssen geklärt werden, wie Einrichtungen, die sich weiterhin in kirchengemeindlicher Trägerschaft befinden, in die landeskirchliche Förderung aufgenommen werden können. Ebenso muss überprüft werden, wie die qualifizierte und fachliche Begeleitung sowie eine auskömmliche Ausstattung der Einrichtungen in kirchengemeindlicher Trägerschaft zu gewährleisten ist.

Die zukünftige 25. Landessynode wird sich mit der Förderung einer pädagogischen und fachlichen Begleitung auch der diakonischen Einrichtungen befassen. Ein entsprechender Vorschlag zur Regelung soll von den zuständigen Ausschüssen Finanzen, Schwerpunktarbeit und Diakonie erarbeitet werden.