Landeskirche stärker aufgestellt als vor sechs Jahren
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In seinem letzten Tätigkeitsbericht vor der Landessynode hat der Vorsitzende des Landessynodalausschuss Jörn Surborg (Wolfsburg) eine grundsätzlich positive Bilanz der Arbeit der Landessynode in den vergangenen sechs Jahren gezogen.
Zum Ende der Amtszeit der 24. Landessynode stehe die Landeskirche finanziell wie inhaltlich deutlich stärker da als zu Beginn der Amtszeit im Jahr 2007. Die neue Landessynode würde bei ihrem Amtsantritt im Februar 2014 auf eine Landeskirche treffen, die gut aufgestellt und handlungsfähig sei. Angesichts des Mitgliederrückgangs sei das nicht selbstverständlich. Daran habe die Landessynode ihren Anteil, so Surborg weiter.
Auch der Landessynodalausschuss (LSA) als das Gremium, das die Aufgaben der Landesynode zwischen deren Tagungen wahrnehme, habe dazu seinen Teil beigetragen. Die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern war gut, offen und konstruktiv, so Surborg. So sei es dem LSA möglich gewesen, in dringenden Fällen auch kurzfristig wichtige Entscheidungen zu treffen. Mindestens ebenso wichtig sei aber die Aufgabe, die innersynodalen Diskussionen vorzubereiten.
Im Hinblick auf die Diskussion um Veränderungen bei den landeskirchlichen Leitungsgremien machte Surborg deutlich, dass der LSA dieses positiv sehe. Gleichzeitig mahnte er aber, dass die Stellung der Landessynode nicht geschwächt werden dürfe.
Die Wahl zur 25. Landessynode im September bewertete Surborg aus Sicht der Landessynodalausschusses insgesamt positiv. Die Wahlbeteiligung bei der reinen Briefwahl habe in den einzelnen Wahlkreisen zwischen 56% und 82% gelegen, was nicht schlecht, aber noch steigerungsfähig sei.
Die gute Organisation durch das Büro der Landessynode und die Bereitstellung von Materialien für die Wahlausschüsse habe zu einem weitgehend reibungslosen Verlauf der Wahl geführt. Im Wahlkreis IX (Osnabrück) sei jedoch eine Neuwahl der Ehrenamtlichen notwendig geworden, da neun Wahlbriefe trotz fristgerechter Absendung nicht beim zuständigen Kirchenkreisamt angekommen seien. Da es am gesetzmäßigen Zustandekommen des Wahlergebnisses keinen Zweifel geben dürfe, habe sich der LSA für einen erneuten Wahlgang entschieden. Dieser habe jedoch keine Veränderung bei den gewählten ehrenamtlichen Mitgliedern der künftigen Landessynode ergeben.
Zurückhaltung empfahl Surborg, wenn über künftige Neuerungen beim Wahlmodus nachgedacht werde. Veränderungen seien aus seiner Sicht nur sinnvoll, wenn sie wirklich notwendig seien. Dieses war bei der Wahl zur Landessynode 2007 der Fall. Dort habe es, auch durch das damalige Wahlverfahren, eine Vielzahl ungültiger Stimmzettel gegeben.
Die von der Landeskirche bereit gestellten Mittel zur energetischen Sanierung von Gebäuden seien bisher lediglich von 21 der 57 Kirchenkreise abgerufen worden. Diese liege vermutlich an den noch nicht abgeschlossenen Planungen für den Einsatz vor Ort.
Die Energieeinsparung in kirchlichen Gebäude sei eine der größten Herausforderungen für die Landeskirche in den nächsten Jahrzehnten. Man sei jedoch erst am Anfang, sich dieser Situation zu stellen, so Surborg.
Ausgesprochen hat sich der Landessynodalausschuss für eine Durchstufung der Pastorinnen und Pastoren ab dem 53. Lebensjahr in die Besoldungsgruppe A 14. Das Landeskirchenamt sei gebeten worden, zu prüfen, ab welchem Zeitpunkt dieses möglich sei.
Da eine entsprechende Veränderung der Besoldung eine Angelegenheit aller evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen ist, solle bei der Tagung der zuständigen Konförderationssynode im März 2014 ein entsprechender Vorstoß unternommen werden.
Die kommende Landessynode soll zudem überprüfen, ob auch eine Veränderung der Besoldung der Superintendentinnen und Superintendenten sinnvoll sei.
Auf Initiative der Landessynode und in Zusammenarbeit mit der Hanns-Lilje-Stiftung wird die Kulturarbeit ausgewählter Kirchen bis 2017 mit insgesamt 1,2 Millionen Euro gefördert. Vier Kulturkirchen erhalten über den Zeitraum von vier Jahren 800.000 Euro. Zusätzlich wird in zwölf anderen Kirchen aus unterschiedlichen Regionen Niedersachsens qualifizierte Kulturarbeit einmalig mit je 7.500 Euro gefördert. Weitere Förderungen kommen 2014 dazu.
Mit der Förderung soll die Begegnung von Kirche und Theologie mit zeitgenössischer Kunst und Kultur auf- und ausgebaut werden.Als Kulturkirchen werden die Bremerhavener Pauluskirche, die Martin-Luther-Kirche in Emden, die Markus Kirchengemeinde in Hannover und die St. Jakobi-Kirche in Hildesheim gefördert.
Dieses Kulturprogramm mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Mio. €. sei ein starkes Signal, das in die gesamte Landeskirche ausstrahle, sagte Surborg abschließend.
In der anschließenden Aussprache zum Bericht ergänzte Dr. Rolf Krämer, Vizepräsident im Landeskirchenamt und zuständig für die Finanzen, den Tätigkeitsbericht des Landessynodalausschusses mit aktuellen Haushaltzahlen.
Die Haushaltslage sei außerordentlich positiv. Bis zum Jahresende werde aufgrund der guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Niedersachsen ein Haushaltsüberschuss von 30 Mio. €. erwartet. Der Überschuss werde entsprechend vorausgegangener Synodalbeschlüsse in den Pensionsfond der Landeskirche fließen, um so die Deckungslücke zu verkleinern.
Bei einer anhaltend positiven wirtschaftlichen Entwicklung sei es auch denkbar, die Geschwindigkeit der bereits beschlossenen Einsparungen zu verringern, um so den Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und der Landeskirche mehr Zeit bei der Umsetzung der Einsparungen zu geben. Der Konsolidierungskurs der Landeskirche werde jedoch nicht grundsätzlich in Frage gestellt, so Krämer.
Abschließend dankte Synodalpräsident Jürgen Schneider unter dem Beifall der Synodalen dem Landessynodalausschuss mit Jörn Surborg und dem stellvertretenden Vorsitzenden Michael Thiel (Gifhorn) für die geleistete Arbeit.