Startseite Archiv Bericht vom 26. November 2013

Bischofsbericht: Schriftverständnis und Lebensformen

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„Das Christentum steht und fällt nicht mit der Entscheidung für oder gegen die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften,“ sagte der hannoverschen Bischof Ralf Meister in seinem Bericht vor der Synode zur Diskussionen der letzten Monate um die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. „Die Debatte lässt manchmal den Eindruck entstehen, als ginge es in den biblischen Schriften nur darum, die verschiedengeschlechtliche Ehe zu begründen und die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft abzuurteilen.“
Der Kern der biblischen Botschaft sei aber das Evangelium von Jesus Christus. „Lutherische Christen sind keine Biblizisten, die an den Buchstabensinn der Bibel glauben, sondern an das in der Bibel enthaltene Wort Gottes, das Jesus Christus bezeugt. „ Nicht alles, was in der Bibel stehe, sei gleichermaßen normierend für das eigene Leben. Der Artikel, mit dem die Kirche stehe und falle sei nach Martin Luther vielmehr die „Rechtfertigung um Christi Willen allein aus Glauben.“
Zwar sei für Luther als Kind seiner Zeit eine Segnung homosexueller Paare undenkbar gewesen, aber vom Wesen der evangelischen Botschaft her gedacht seien alle Menschen – unabhängig von ihrer sexuellen Prägung – gleichermaßen als Sünder auf Gottes rechtfertigendes Handeln und seinen Segen angewiesen. „Hier müssen wir mit Luther über Luther hinaus denken“, so Meister.
 

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Landesbischof Ralf Meister berichtet vor der Synode. Bild: Jens Schulze