Attraktivität des Pfarrberufs
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Auch die künftige Landessynode wird sich mit der Attraktivität des Pfarrberufes und der anderen kirchlichen Berufe angesichts von vielen bevorstehenden Vakanzen befassen. Das beschloss die Landessynode am Donnerstag, 28. November 2013 und übergab damit der kommenden 25. Synode große Aufgaben.
Pastor Michael Gierow aus Zernien (Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg) berichtete als Vorsitzender des Arbeits- und Dienstrechtsausschusses und des Ausschusses für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Synode. Er mahnte und regte viele Maßnahmen an.
"Natürlich wissen wir, dass es auch bei anderen kirchlichen Berufen Schwierigkeiten gibt", so Gierowa. Aufgabe seines Ausschusses war, sich auf den Nachwuchs im Pfarrberuf beschränken. Verletzungen von abgewiesenen Theologen aus den 1990er Jahren seien nicht verheilt. "Wer jetzt zu laut jammert, macht den Beruf für den Nachwuchs noch unattraktiver." Rezepte der letzten Vakanzwelle in den 1970er Jahren könne man nicht einfach übernehmen, so Gierow. Die Pfarrbezirke seien deutlich größer, die Erwartungen höher, die familiären Situationen in den Pfarrhäusern heute oft eine andere.
Die notwendigen Veränderungen beträfen verschiedene Fachbereiche, so Gierow. Durch anderes Zuweisungsrecht könne man Mittel frei bekommen, beispielsweise für Verwaltung und Hilfskräfte im Unterricht. Gebäudemanagement und Gebäudesanierung seien wichtig. Viele dieser Aspekte lägen auf der Ebene der Kirchenkreise.
Es gelte nun Kooperationen einzuüben mit benachbarten Pfarrämtern, aber auch zwischen Berufsgruppen und haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden. "Schon in Friedenszeiten muss das geübt werden, sonst wird das im Ernstfall nicht gehen".
Mit der Überschrift "Arbeitsbedingungen erträglich halten" solle die Brisanz deutlich machen. Man müsse jetzt schnell an die Arbeit gehen. Die nächste Synode muss schnell gesetzliche Änderungen auf den Weg bringen.
In der Debatte wollte Dr. Fritz Hasselhorn aus Sulingen die Kriterien erfahren für die Aufnahme von abgewiesenen Theologen. Oberlandeskirchenrätin Dr. Nicola Wendebourg antwortete, es gebe als einziges konkretes Kriterium: "Wir übernehmen niemanden, der älter ist als Jahrgang 1965". Das tue man für einen vernünftigen Personalaufbau; sonst gebe es später einen starken Abbruch. Gleichzeitig schaue man auf Qualität, die auch mit der Examensnote zu tun habe.
Diakonin Rita Steinbreder aus Osnabrück beklagte, es sei viel geredet worden in der Synode über die Attraktivität kirchlicher Berufe; das sei aber selten in Beschlüssen festgehalten worden, insbesonders im Blick auf andere Berufsgruppen als die der Pastorinnen und Pastoren. Die Synode beschloss ihren Antrag, dass Landessynodalausschuss und Landeskirchenamt Maßnahmen erarbeiten sollten, um Nachwuchs für alle kirchlichen Berufsgruppen zu finden.
Pastor Bernd Ranke aus Hardegsen (Kirchenkreis Leine-Solling) und mit ihm die Synode ermunterten das Landeskirchenamt, die geplante Stelle zur Personalberatung von Diakoninnen und Diakonen nun schnell auszuschreiben.
Auf Nachfrage von Superintendent Gerd Bohlen nannte Oberlandeskirchenrat Michael Wöller die Mitglieder des Arbeitskreises, der gemeinsame Aktivitäten für Quereinsteiger ins Pfarramt bündeln soll.
Dr. Nicola Wendebourg. Bild: Jens Schulze